Lesermeinungen: Von der Planung ausgeschlossen

Zu "Bürgerentscheid: Hadern oder Blick nach vorn?" – BZ vom 19. April

Ich möchte mich noch einmal ganz herzlich für das so enorme Engagement der Initiatoren des Bürgerbegehrens zum Heidekreis-Klinikum bedanken. Es ist für mich daher auch nur schwer nachvollziehbar, dass gerade im Nordkreis so wenig Bürger die Möglichkeit zur Abstimmung genutzt haben. Es geht mir nicht um das Ergebnis, denn wir leben zum Glück in einer Demokratie und jeder hat das Recht auf eigene Meinung. Mich macht es nur nachdenklich im Hinblick auf die anstehenden Kommunal- und Bundestagswahlen. Denn jetzt ging es wirklich um eine Entscheidung, die in der Sache nur unseren Landkreis betrifft. Und wenn hier schon die Akzeptanz so gering ist, dann möchte ich nicht wissen, was in diesem Herbst passiert. Schade.

Wobei natürlich das Nichtinteresse am Bürgerbegehren vielleicht auch aufzeigt, dass es diesen Personen egal ist ob nun Dorfmark oder Fallingbostel. Ich selbst hoffe nur, dass das neue Krankenhaus auch wirklich fertiggestellt wird ohne dass wir Bürger hinterher noch ordentlich zur Kasse gebeten werden. Irgendwie fehlt mir in den bisherigen Berichten die genaue Kalkulation dazu und eines sollte ja jedem von uns klar sein: Nur von Fördergeldern kann ein Krankenhaus nicht fertiggestellt werden. Ich hoffe, dass dieses den Herren und Damen des Landkreises auch bewusst ist. Und nicht dass es nachher heißt: Was schert mich mein Geschwätz von gestern“.

Andrea Reinsch, Munster

Zu "Verwundert über HKK-Preisgericht" – BZ vom 24. April

Herr Schielke ist verwundert über die Zusammensetzung des HKK-Preisgerichts. Darüber bin ich nun wiederum verwundert. War so eine Zusammensetzung nicht zu erwarten? Wir im „nördlichen Teil des Heidekreises“ (ich benutze selbstverständlich nicht den unanständigen Begriff „Nordkreis“) sind doch die bösen, die in die Krankenhäuser Uelzen oder Rotenburg fahren, weil die für uns verkehrsgünstiger sind. Darum geht es uns auch nichts an, wie das HKK konzipiert wird, und darum brauchen auch keine politischen Vertreter aus dem nördlichen Teil des HK mit entscheiden. Es reicht doch, wenn wir über die Kreisumlage das Südkreisklinikum mit finanzieren. Die Herren Norden, Zinke und Ostermann haben zwar bedauert, dass bisher in der Kommunikation um den Neubau einiges unglücklich gelaufen ist. Das ist doch aber kein Grund, daran etwas zu ändern. Wenn man daran etwas ändern würde, würde das ja eventuell dazu beitragen, die Kluft zwischen Nord- und Südkreis zu verkleinern. Es reicht doch, wenn man über die Kluft redet. Zu ihrer Verkleinerung beitragen muss man selbstverständlich nicht.

Rudolf Töpperwien, Munster

Zum HKK-Bürgerbegehren – BZ unter anderem vom 20. April

Erst einmal Danke für den Einsatz an die Initiatoren des Bürgerbegehrens. Ihr habt das gemacht, wofür wir eigentlich unsere Nordpolitiker in den Kreistag gewählt haben. Partei ergriffen für die Menschen. Dann Glückwunsch an den Südkreis, jetzt bekommt ihr das SKK bei F4. Man hat uns im Nordkreis ja von vornherein schon vom Klinikum ausgeschlossen, als man in der Planung schon festgestellt hat, bei dem Standort kommen die Nordkreisler, so wie jetzt schon nach Walsrode, auch nicht. Spätestens da hätte es Klick machen müssen. Wenn ich ein Klinikum für alle möchte, muss ich die Teilhabe für alle etwa gleich ermöglichen. Aber wie immer in den letzten Jahren fallen wichtige Entscheidungen für den Südkreis. Die schlechte Wahlbeteiligung in Munster, das hat ein Schneverdinger gut zusammengefasst: Es ist doch egal, ob oder wen ich wähle, die machen sowieso, was sie wollen. Ich weiß allerdings nicht, woher die Befürworter F4 aus dem Wahlergebnis ein klares Ja für den Standort herauslesen?

Der Landkreis ist aber so was von zweigeteilt. Ein Miteinander in diesem Landkreis nicht mehr zu erwarten. Besser einen Zaun an der alten Kreisgrenze ziehen, dann weiß man wenigstens, wo das Egoistenland anfängt. Die Auswirkungen zu Ungunsten des Nordkreises wird man erst in 10 bis 15 Jahren spüren. Hier ist auch schon vieles in Leserbriefen angeführt worden. Einen Aspekt möchte ich noch anführen: Als Landarzt kann ich eine Praxis maximal im Bereich Dorfmark übernehmen (Entfernung für Familie zum SKK), alles andere wäre zu gefährlich. Da man jetzt schon Probleme hat, Nachfolger für Praxen zu finden, wird es in Zukunft für Teile des Nordkreises noch schwieriger. Da man uns im Nordkreis ja bewusst ausgeschlossen hat, sollten wir bei der nächsten Kreistagswahl doch einfach mal die Wahl ignorieren. Wer mich ignoriert, muss mit dem gleichen rechnen. Wählen kann ich ja doch niemanden. Alle Fraktionen haben ja Stimmen für F4 gehabt.

Klare Position bezogen haben AfD und BU. Ansonsten stehen die Strippenzieher und Ja-Sager auf den besten Listenplätzen und kommen in den Kreistag. Es wird sich nichts ändern. Wenn ich nicht wähle, bekommt ihr, glaube ich, auch keine Parteienfinanzierung. Noch ein Grund. Eine ernsthafte Überlegung. Ach ja, nach der nächsten Entscheidung für den Südkreis fangen wir wieder von vorne mit dem Miteinander an. Meine Kreisstadt kann gerne UE, WL oder CE heißen.

Hartmut Benecke, Munster

Die Klinik der langen Wege, das ist meine Erkenntnis. Dass das Ergebnis über einen Standort des neuen HKK klar sein soll, ist für mich nicht klar. Denn immerhin haben über 72 Prozent (BZ vom 20. April) der Menschen aus dem ehemaligen Landkreis Soltau für einen Standort in der Mitte des Heidekreises gestimmt. Die Klinik der langen Wege bedeutet für mich, die Patienten haben lange Anfahrten, die Mitarbeiter aus dem Altkreis Soltau müssen sich sicherlich einen weiteren Familienwagen zulegen, damit sie ihren Arbeitsplatz im ehemaligen Landkreis Fallingbostel erreichen (BZ vom 16. April). Und vor allem der Aufbau des Klinikums (BZ vom 21. April). In vier weit auseinanderliegen Blöcken und nur auf drei Etagen. Da ist dann schon die Frage zu den Kosten: Bekommt jeder Block eine eigene Energiezentrale? Und die kosten einiges. Wie ist das mit den Operationssälen, werden die zusätzlich zigfach gebaut? Wie gut zu Fuß müssen eigentlich die Patienten sein, um das Klinikum zu nutzen, oder hat jeder Block ein eigenes Parkhaus, und wo stehen die Rollstühle?

Wenn ich mich so umschaue, dann haben die Kliniken in den Nachbarkreisen eigentlich immer noch mehr Geschosse, um sicherlich kompakter zu bauen und damit auch Kosten zu sparen. In den Tagen vor der Abstimmung haben die Ja-Gegner auf der Straße erklärt, wenn ihr nicht entsprechend abstimmt, dann gibt es kein Klinikum, weil das Geld nicht reicht, und jetzt wird das Geld nur so herausgeschmissen. Wer wollte sich da eigentlich wieder ein Denkmal setzen? Und wenn die Kreispolitiker eine bestmögliche Transparenz geloben (BZ vom 20. April), dann haben sie sich sicherlich versprochen, sie meinten sicherlich bestmöglichen Transport aus dem ehemaligen Landkreis Soltau. Wie kommen denn Patienten zum Beispiel aus Hützel ins neue Klinikum? Darf der neue Linienbus auch über die Autobahn fahren? Eine bestmögliche Transparenz zur Anerkennung eine neuen Klinikums an die Menschen aus dem ehemaligen Landkreis Soltau reicht da sicherlich nicht aus.

Dr. Hans-Jürgen Mayhack, Soltau

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