Grüne: Jeden Beschluss auf Klimarelevanz prüfen

Die Sprecher des Schneverdinger Ortsverbandes, Katharina Roth- Fingas und Carsten Gevers.

Die Sprecher des Schneverdinger Ortsverbandes, Katharina Roth- Fingas und Carsten Gevers.

„Alle Kandidatinnen und Kandidaten wurden einstimmig auf ihre Listenplätzen gewählt. Wir haben eine tolle Kombination von erfahrenen Ratsmitgliedern und neu eingestiegenen Mitgliedern.“ Das berichtet Ortsverbandssprecherin Katharina Roth-Fingas von der Versammlung, die vergangenen Mittwoch stattfand und „sehr harmonisch“ abgelaufen sei.

Co-Sprecher Carsten Gevers ergänzt: „Wir haben Alt und Jung dabei, Hausfrau und Arzt, viele Bildungs- und Umweltspezialisten und fast ebenso viele Frauen wie Männer. Jedenfalls aber sind es mehr Frauen als bei CDU oder SPD.“ Das ist insofern bemerkenswert, als dass die Grünen insgesamt nur 14 Personen auf der Liste haben.

„Obwohl wir voraussichtlich nur die drittlängste Liste haben, ist sie dennoch wohl die stärkste“, so Roth-Fingas und Gevers selbstbewusst. „Wir haben auf unserer Liste Schulsozialarbeiterinnen, Lehrer und Lehrerinnen aus unterschiedlichen Schulformen, Kita-Leitung, Sozialpädagogen und Erzieher. Beim Thema Bildung, das in Schneverdingen eine wichtige Rolle spielt, geht kein Weg an uns Grünen vorbei, bei Schule und Kita haben wir das größte Fachwissen.“

Den Klimawandel haben sich die Grünen naturgemäß besonders vorgenommen. Gevers dazu: „Eine zentrale Forderung der Schneverdinger Grünen ist, dass künftig jeder Ratsbeschluss auf seine Klima-Relevanz überprüft werden soll. Diesen Antrag hatte ich auch schon bei der vergangenen Kreistagssitzung für den ganzen Landkreis gestellt, leider wurde er von der CDU und anderen Parteien abgelehnt“, so Gevers etwas enttäuscht. „Die haben nicht verstanden, dass der Klimawandel eine Tatsache ist und dass wir dagegen etwas tun müssen. Think global, act local – also global denken, lokal handeln. Das muss auch hier bei uns in Schneverdingen die Devise sein. Es gibt vieles, was man auch im Kleinen tun kann. Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren, sondern müssen handeln, wo immer wir können. Auch das Rathaus in Schneverdingen muss sein Verwaltungshandeln und seine Beschlüsse dahingehend überprüfen, ob sie negative Auswirkungen auf das Klima haben können“, fordert Gevers.

Fahrrad- und Elektromobilität verbessern

Verbunden damit ist auch das Thema regenerative Energien und Verbesserung für den Individualverkehr. Fahrrad- und Elektromobilität müssen gefördert werden, wie Roth-Fingas erläutert. Dazu gehöre die Schaffung von Lademöglichkeiten im öffentlichen Raum, denn auch das Angebot schaffe Nachfrage. Zudem müsse die Infrastruktur für Radfahrer deutlich verbessert werden: Radwege, Abstellmöglichkeiten, Radspuren und einiges mehr.

Einen weiteren Punkt sprach Gevers an: „Für die Jugendlichen wollen wir eine neue Skater-Anlage an einem zentralen Standort in Schneverdingen bauen. Möglicherweise in Verbindung mit einer Graffiti-Wand.“ Der jetzige Standort wird von der Verwaltung als ungeeignet eingestuft.

„Wir wollen die Skater aber nicht nach draußen abschieben, zum Beispiel in das Sportzentrum Osterwald, sondern der Standort muss deutlich zentraler sein und zwar dort, wo das Leben spielt, wo man andere trifft, gesehen wird und sich ein Eis oder Getränke kaufen kann – eben in der Nähe von Orten, an denen sich Jugendliche auch sonst aufhalten“, so Gevers. „Ich kenne viele Skater und Scooterfahrer aus den Schulklassen, in denen ich unterrichte. Ich habe sie gefragt, und alle sagen, sie wollen ins Zentrum und auf keinen Fall so weit weg an den Stadtrand.“

Für die Stadtratswahl wurden folgende Personen für die Grünen aufgestellt in der Reihenfolge der Listenplätze: Carsten Gevers, Katharina Roth-Fingas, Sebastian Tietzel, Annegret Mader, Dr. Günter Meyer, Gabriele Röhrs, Karin Müller, Johanna Fach, Mandy Kafidoff, Klaus Schröder, Erwin Kreie, Jan Warschau, Sven Fingas und Daniel Neuefeind.

SchneverdingenBöhme-Zeitung