Corona: Oberschule entzerrt Anfangszeiten

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Die Telefone stehen in diesen Tagen an den Schulen im Heidekreis kaum still, insbesondere an denen nicht, die coronabedingt Klassen in Quarantäne schicken mussten. „Da besteht eine große Unsicherheit“, hat auch Svenja Raßmann von der Oberschule Soltau festgestellt.

Zwei Klassen der Schule aus dem 9. und dem 7. Jahrgang sind in Quarantäne, dazu einige Schüler anderer Klassen, die im Rahmen des Kurssystems engeren Kontakt zu betroffenen Schülern hatten. Jede Quarantäneanordnung sei eine Einzelfallentscheidung, erklärte das Gesundheitsamt zu den möglichen Kontakten.

Betroffene Lehrkräfte im Homeoffice

Darunter seien auch potenziell betroffene Lehrkräfte, die ins Homeoffice geschickt worden seien und sich testen lassen sollten. Fest steht aber auch hier, dass Kontaktpersonen von Kontaktpersonen nicht in Quarantäne müssen.

Schon während des vergangenen Wochenendes hat die Oberschule ihre Arbeit an die veränderten Herausforderungen angepasst. Dazu gehört nun auch, dass einzelne Jahrgänge zu unterschiedlichen Zeiten in den Unterricht starten. „Wir wollten, dass die Busse nicht so voll sind“, erklärt Raßmann.

Zwei Jahrgänge kommen zur ersten, zwei weitere zur zweiten und wiederum weitere zwei Jahrgänge zur dritten Stunde. Der Fahrplan des Busses musste nicht angepasst werden, zu diesen Zeiten fahren sie sowieso.

Wer von der Winsener Straße zum Haupteingang der Oberschule geht, dem fällt eine weitere Anpassung an die Erfordernisse auf: Schon auf dem Schulhof gilt Maskenpflicht. „Außerdem haben wir das Lehrerraumprinzip ausgesetzt“, erklärt Schulleiterin Raßmann. Das bedeutet, dass nun statt der Lehrer die Klassen einen festen Raum haben, nur die Pädagogen wechselten.

Zudem wurden die jeweiligen Jahrgänge auch örtlich näher verortet, um Kontakte weiter zu beschränken. Dazu gehören auch individuelle Pausenzeiten. Wenn in den Pausen auf dem Schulhof genug Abstand zwischen den Schülern gewahrt ist, die beaufsichtigenden Lehrer das als solches erkennen würden, dann dürfe kurzzeitig die Maske abgenommen werden, erklärt Raßmann.

Trinken ist nun völlig augeschlossen

Ähnliche Vorschriften gibt es zum Essen und Trinken in den Pausen. Auch dazu müssen die Fenster weit geöffnet und die Abstandsregeln eingehalten werden. Eigentlich sei sie ein Verfechter des Trinkens während des Unterrichts, erzählt Schulleiterin Raßmann. Das sei nun völlig ausgeschlossen.

Homelearning und Unterricht in der Schule gingen nun an der Oberschule Hand in Hand. Für die Schüler, die zu Hause seien, aber auch für die, die in die Schule dürfen: Per schulinternem System Iserve würden zusätzlich Aufgaben gegeben, auch um die Handhabung zu trainieren und zu vertiefen.

Aufgrund der Coronabedingungen gibt es aber auch Auswirkungen auf die Schüler der Oberschule, die aus Wietzendorf kommen. Die 5. und 6. Jahrgänge würden ausschließlich in ihrem Heimatort unterrichtet. Bislang gelten diese wie auch die weiteren Maßnahmen für die Zeit der Quarantäne, die bis zum 11. November andauert. Die Situation müsse aber regelmäßig neu bewertet werden.

KGS: Keine Lehrer betroffen

In Schneverdingen an der KGS ist eine Klasse des 10. Jahrgangs in Quarantäne. Laut Schulleiter Mani Taghi-Khani seien dort keine Lehrer betroffen. Die betroffenen Schüler würden nun Aufgaben auf „herkömmlichem Weg“, also über Iserve, erhalten.

Eine Teilnahme am Unterricht via Kamera und Lautsprecher sei noch nicht möglich. Das greife erst, wenn die dafür bestellten Geräte geliefert seien und zudem noch fehlende Einverständniserklärungen der Eltern vorlägen. Die KGS will im Fall des Falles gewappnet sein und Schüler, die in Quarantäne sind oder aus anderen Gründen nicht am Unterricht teilnehmen können, via Kamera und Lautsprecher in den Unterricht zuschalten.