Schneverdingen: Rat unterstützt Bau des Kulturzentrums Alte Schlachterei

Planungsstand Kulturzentrum Alte Schlachterei vom September 2021

Planungsstand Kulturzentrum Alte Schlachterei vom September 2021

Das Kulturzentrum in Schneverdingen kommt: Nach politischem Ringen hat der Rat dem Kulturverein für den Bau in der Ortsmitte am Standort der Alten Schlachterei grünes Licht gegeben. Mit breiter Mehrheit hat die Politik am Donnerstagabend ihr Votum dafür gegeben. Damit bezuschusst die Stadt das Projekt mit 1,49 Millionen Euro. Hinzu kommen 60 000 Euro als Zuschuss für den Abriss. Bedenken an dem Betreiberkonzept und an der Wirtschaftlichkeit hatte die Gruppe Liberaler Schneverdinger Wähler (LSW) mit einem Änderungsantrag angemeldet.

Die Zweifel an den Zahlen konnte die Verwaltung auf Grundlage der vom Kulturverein zur Verfügung gestellten Zahlen ausräumen. Bürgermeisterin Meike Moog-Steffens erläuterte drei Szenarien: Im schlimmsten Fall bestehe eine Deckungslücke von überschlägig 611000 Euro, die durch Mittel von der Heideregion, Verschiebung von Maßnahmen und spätere Finanzierung von Förderprogrammen sowie eine Kostenaufteilung zu jeweils halben Teilen zwischen Kulturverein und Stadt gedeckt werden könnte. Sollte Zahlungsunfähigkeit eintreten, würde das Gebäude mit Grundstück wieder an die Stadt zurückfallen. Deshalb werde der Vertrag mit Erbbaurecht-Klausel geschlossen. „Wir müssen dann zwar für das Gebäude eine Entschädigung an den Kulturverein zahlen“, so Moog-Steffens, „aber dafür bekommen wir die Gebäude-Substanz.“

Der Haushalt 2021 soll nicht zusätzlich belastet

Im realistischen Fall würde noch eine Summe von 107 025 Euro gedeckt werden müssen. Dafür stehe aber Geld aus dem Fonds der Heideregion zur Verfügung. Der Haushalt 2021 würde nicht zusätzlich belastet. Sollte der beste Fall eintreten, rechnet die Stadt mit 69 000 Euro Saldo. Damit würde sich der städtische Zuschuss verringern. Die Mittel der Heideregion sollten trotzdem abgerufen werden.

„Stadtentwicklung geht nicht ohne Chancen und Risiken“, sagte die Bürgermeisterin. Sonst würde man nur verwalten und nicht gestalten. Es gäbe zwar keine hundertprozentige Sicherheit – weder von der Stadt noch vom Kulturverein, aber ihrer Einschätzung nach sind die Chancen größer als die Risiken. Denn die Innenstadt solle nicht trist werden. In ihrem Plädoyer erinnerte sie an die Zeit des Lockdowns, der einen Eindruck vermittelt habe, wie es sei, wenn die Innenstadt tot ist. Das Kulturzentrum biete die Chance, die Innenstadt zu beleben und dadurch die Attraktivität des Einzelhandels zu stärken.