"Die Panzertruppenschule trauert"

General Ullrich Spannuth, Kommandeur der Panzertruppenschule in Munster, spricht den Angehörigen des Unglücks sein Mitgefühl aus. Foto: at

Mit Trauer und Bestürzung hat die Panzertruppenschule Munster auf den Tod zweier ihrer Angehörigen reagiert. Ein 62-jähriger Zivilangestellter aus Munster, der als Fahrer eingeteilt war, und ein 31-jähriger Ausbilder im Rang eines Offiziers, der aus dem Raum Hamburg stammt, sind am Dienstag auf dem Truppenübungsplatz Bergen ums Leben gekommen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung.

„Die Panzertruppenschule trauert“, sagte am gestrigen Abend deren Kommandeur, General Ullrich Spannuth. Man sei tief betroffen und bestürzt über den Verlust eines herausragenden Offiziers und eines treu dienenden zivilen Mitarbeiters, erklärte er bei einem kurzen Pressetermin auf dem Gelände der Panzertruppenschule.

Der Verlust mache fassungslos, insbesondere wenn man an den Schmerz und das Leid der Angehörigen und Freunde denke. Denen gelte das Mitgefühl.

Gespräch mit Angehörigen

Spannuth hat persönlich mit den Angehörigen gesprochen, wie er erklärte. Er habe ihnen Begleitung und Unterstützung zugesagt. Die Fürsorge gelte ebenso allen weiteren Beteiligten des Unglücks. Die Soldaten seien zutiefst betroffen und bis ins Mark erschüttert, so ein Bundeswehrsprecher am Nachmittag.

Rund 200 Soldaten, angehende Führungsoffiziere, absolvierten mit rund 50 Gefechtsfahrzeugen auf dem Truppenübungsplatz Bergen ihre Abschlussübung eines einjährigen Lehrgangs, als die Katastrophe passierte. Ziel der Übung war die Vertiefung des taktischen Zusammenspiels von Panzerbesatzungen.

Gegen 15 Uhr am Dienstag ist nach Angaben der Bundeswehr ein Kampfpanzer Leopard II mit einem Geländewagen der Mercedes G-Klasse kollidiert und hatte diesen überrollt. Die Besatzung in dem Geländewagen war sofort tot.

Beide Fahrzeuge seien in Bewegung gewesen, erklärte der General. In dem Panzer saßen der 34-jährige Fahrer, der mehrjährige Erfahrung habe, und der 26-jährige Kommandant sowie zwei weitere Besatzungsmitglieder. Die Besatzung habe nach dem Unfall unter Schock gestanden. Sie, wie auch die weiteren Beteiligten der Übung, würden intensiv durch Kriseninterventionsteams mit Truppenpsychologen sowie durch die Militärseelsorge begleitet, sagte Spannuth. Zudem habe es eine Schweigeminute vor Ort gegeben.

Genau Unfallhergang ist unklar

Die Bundeswehr bezeichnete die Ausbildung als realitätsnahe Übung, in der taktische Vorgehensweisen vermittelt worden seien. Der genaue Unfallhergang sei noch unklar, zurzeit werde noch ermittelt, teilte auch die zuständige Staatsanwaltschaft Verden mit. Aktuell gehe es noch um die Ermittlung der Details, erklärte auch Spannuth.

Der Unfallort befindet sich nach Angaben der Bundeswehr mitten auf dem Truppenübungsplatz. Die Truppe unterstütze mit ihrer Militärpolizei die Polizisten der Polizeiinspektion Heidekreis und die Staatsanwaltschaft bei ihren Ermittlungen.

Die Übung ist abgebrochen worden, auch aus dem Respekt für die Verunglückten, erklärte der General. Bis Sonntag sollen die Soldaten wieder zurück an ihren Standorten sein.