Soltau ist für Radfahrer bestenfalls Mittelmaß

Die Möglichkeit, entgegen der Einbahnstraßenrichtung mit dem Fahrrad zu fahren, ist ein großes Plus beim ADFC-Fahrradklimaindex für Soltau. Gleich gegenüber der Otto-Husemann-Straße ist das auch auf der Straße In den Hübeeten erlaubt. Foto: len

Die Möglichkeit, entgegen der Einbahnstraßenrichtung mit dem Fahrrad zu fahren, ist ein großes Plus beim ADFC-Fahrradklimaindex für Soltau. Gleich gegenüber der Otto-Husemann-Straße ist das auch auf der Straße In den Hübeeten erlaubt. Foto: len

Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) hat im vergangenen Jahr zum neunten Mal einen sogenannten Fahrradklimaindex ermittelt. Bei dieser nicht repräsentativen Umfrage ist auch Soltau vertreten. Insgesamt hatten sich im vergangenen Jahr 230000 Radfahrer an dieser Befragung beteiligt, im Vergleich zu 2018 eine Steigerung um 35 Prozent.

In Soltaus Ortsgrößenklasse 20000 bis 50000 Einwohner sind das 511 Kommunen von denen 415, also 81 Prozent, in die Wertung kamen. Die abgefragten Kriterien zur Fahrradfreundlichkeit einer Kommune werden dabei mit Schulnoten bewertet. Soltau erhielt eine Gesamtbewertung von 4,0 nach 3,9 im Jahr 2018 und 3,5 im Jahr 2012. Das ist bundesweit Platz 244 von 415 dieser Ortsgrößenklasse und landesweit Platz 33 von 54 vergleichbaren Städten. In Soltau nahmen 86 Radfahrer an der Befragung teil.

Für Radler in Gegenrichtung geöffnete Einbahnstraßen positiv bewertet

Positiver bewertet im Vergleich mit dem Durchschnitt in dieser Ortsgrößenklasse wurden an erster Stelle die geöffneten Einbahnstraßen in Gegenrichtung, es folgten Ampelschaltungen für Radfahrer und dann die Erreichbarkeit des Stadtzentrums. Negativer bewertet wurde die Werbung für das Radfahren, die Medienberichterstattung und die Fahrradförderung in jüngster Zeit.

Wenn man sich die Ergebnisse in Soltau in der Einzelbewertung anschaut, kommen die geöffneten Einbahnstraßen in Gegenrichtung auf eine Note von 2,1. Es folgen die Erreichbarkeit des Stadtzentrums (2,4), das zügige Radfahren (2,6), Radfahren durch Jung und Alt (2,9), Wegweisung für Radfahrer (3,0), Fahrraddiebstahl (3,5), Abstellanlagen (3,7), Spaß beziehungsweise Stress beim Radfahren (3,7), Konflikte mit Fußgängern (3,7), Ampelschaltungen für Radfahrer (3,8).

Am unteren Ende der 27 Antwortmöglichkeiten stehen jeweils mit der Note 5,0 die Werbung für das Radfahren und öffentlich zugängliche Leihfahrräder. Dann kommen jeweils mit der Note 4,9 die Falschparkerkontrolle auf Radwegen und die Breite der Radwege. Zu den zehn schlechtesten Bewertungen gehören zudem die Fahrradförderung in jüngster Zeit (4,8), die Führung an Baustellen (4,7), der Winterdienst auf Radwegen (4,6), das Fahren im Mischverkehr mit Kraftfahrzeugen (4,5), die Reinigung der Radwege (4,5) und Medienberichte (4,5).

Abgefragt wurde auch, welche Kriterien den Umfrageteilnehmern als besonders wichtig (entspricht 1) oder unwichtig (entspricht 0) sind. An der Spitze liegen in Soltau Akzeptanz als Verkehrsteilnehmer (0,89), Konflikte mit Kfz (0,88) und Sicherheitsgefühl (0,87). Unwichtig sind den Teilnehmern öffentliche Fahrräder (0,38), Fahrradmitnahme im öffentlichen Verkehr (0,57) und Werbung für das Radfahren (0,62).