Ministerpräsident Stephan Weil zu Besuch in der „Campusschule"

Ungewöhnlicher Besuch in der Bio-Stunde (von rechts): Ministerpräsident Stephan Weil, Bundestagsabgeordneter Lars Klingbeil, Landrat Manfred Ostermann und Sven Rodewald von der örtlichen Agentur für Arbeit schauen sich in der KGS Schneverdingen Oberstufenunterricht unter Corona-Bedingungen an. Foto: ari

Ungewöhnlicher Besuch in der Bio-Stunde (von rechts): Ministerpräsident Stephan Weil, Bundestagsabgeordneter Lars Klingbeil, Landrat Manfred Ostermann und Sven Rodewald von der örtlichen Agentur für Arbeit schauen sich in der KGS Schneverdingen Oberstufenunterricht unter Corona-Bedingungen an. Foto: ari

Er gelte gemeinhin als „spröde und ein bisschen langweilig“, schrieb der Berliner Tagesspiegel einmal über Stephan Weil. Bei seinem Besuch in Schneverdingen zeigte sich einmal mehr, dass das im Flächenland Niedersachsen kein Nachteil sein muss. Der von der Hauptstadtpresse konstatierte Mangel an Glamour kann Hemmschwellen abbauen. So gelang es Weil in der Heideblütenstadt, trotz zeitlich eng getakteter Termine recht unbefangen mit jungen Menschen ins Gespräch zu kommen.

Anerkennung für enge Kooperation mit Lüneburger Universität: KGS ist jetzt offiziell eine Campusschule

Die KGS hatte in den vergangenen Monaten coronabedingt große Herausforderungen zu stemmen. Doch an diesem Tag gab es Grund zur Freude über eine Auszeichnung für gute Verzahnung mit dem Hochschulbetrieb: die KGS ist jetzt „Campusschule“. Professor Dominik Leiss von der Lüneburger Leuphana-Universität war gekommen und würdigte das Engagement das KGS. „Das beste Barometer für eine gute Schule sind selbstbewusste Schüler“, sagte er und berichtete, wie Schüler und Lehrer die Kooperation mit der Uni immer wieder aktiv einfordern. Am Ende profitierten beide Seiten, wenn Jugendliche früh an Studienfächer herangeführt würden, so der Bildungsforscher. Weil, Ende der 70-Jahre Jurastudent in Göttingen, zeigte sich beeindruckt. „Bei uns gab es viele Studienabbrecher“, erinnerte er sich. Solche oft bitteren biografischen Erfahrungen könnten vermieden werden, wenn junge Menschen rechtzeitig wüssten, was sie zum Beispiel in einem Jura-Studium erwartet.

Selbstbewusste Schüler stellen ihre Schule vor

Das Selbstbewusstsein der Schülerschaft zeigte sich auch an diesem Tag. Jugendliche spielten in der Aula Szenen nach, zeigten Bilder und Filmsequenzen, vermittelten ihren Gästen einen Eindruck vom Schulleben. Viele waren gekommen, etwa der Landtagsabgeordnete Sebastian Zinke, Bundespolitiker Lars Klingbeil, die GEW-Landesvorsitzende Laura Pooth und Bürgermeisterin Meike Moog-Steffens. Eingeteilt in Grüppchen ging es daher zur Schulführung. Rektor Mani Taghi-Khani begleitete Weil, Klingbeil und weitere Besucher in einen Klassenraum, in dem sich der Bio-Grundkurs des 12. Jahrgangs gerade mit den Überlebenschancen von Zecken beschäftigte. Einige Schüler waren vor Ort, andere online zugeschaltet. Lehrer Marc Wellmann sprach von den Chancen der Digitalisierung für den Unterricht. Weil erkannte „eine Revolution im Schulalltag“ und sah die KGS gut aufgestellt: „Ich habe bisher noch keine Schule erlebt, bei der das so konsequent umgesetzt wurde.“