Baugrund für Stromautobahn Südlink wird untersucht

Mit schwerem Gerät den Untergrund des Südlink-Trassenkorridors erkunden: Ab September sind die Maschinen im südlichen Teil des Kreisgebiets im Einsatz.

Mit schwerem Gerät den Untergrund des Südlink-Trassenkorridors erkunden: Ab September sind die Maschinen im südlichen Teil des Kreisgebiets im Einsatz.

Nach mehrjährigen Diskussionen über die Notwendigkeit des Südlink-Projekts sowie über die Art der Umsetzung und sich daraus ergebender Verzögerung gehen die planerischen Vorbereitungen für den Bau der Stromautobahn in die konkrete Phase.

35 Kilometer durch den Südkreis

Der Landvolkkreisverband Lüneburger Heide weist seine Mitglieder darauf hin, dass laut Informationen des Betreiberkonsortiums voraussichtlich ab September über einen Zeitraum von etwa sechs Monaten im Heidekreis der Baugrund für den Südlink untersucht wird, der auf einer Länge von etwa 35 Kilometern durch den südlichen Teil des Kreisgebiets verlaufen soll.

Die Durchführung der Baugrunduntersuchung sowie die vorbereitende Planung erfolgt nicht durch das Betreiberunternehmen Tennet selbst. Für die Datenaufnahme ist im Planfeststellungsabschnitt B1, in den der Heidekreis fällt, das Wegerechtsbüro Sweco GmbH, Weimar, zuständig.

Die bevorstehenden Baugrunduntersuchungen dienen laut Landvolk dazu, den konkreten Verlauf des Südlink festzulegen. Dabei werde die Beschaffenheit des Bodens sowie der geologischen und hydrologischen Zustände untersucht. Die Positionierung der Untersuchungsstandorte gebe daher keine Auskunft über den endgültigen Trassenverlauf. Fest steht seit diesem März der ein Kilometer breite Korridor für die künftige Trasse. Innerhalb dieser Bandbreite wurde ein 100 Meter breiter Streifen ausgearbeitet, auf dem auf Grundlage der Untersuchungsergebnisse dann der exakte Leitungsverlauf hergeleitet werden soll. Baugrunduntersuchungen können als Rammkernsondierung, Rammsondierung oder Rotationskernbohrung durchgeführt werden. Bei Bohrungen mit einem Durchmesser von bis zu 150 Millimeter werden Bodenproben von etwa einem Meter Länge bis in 30 Meter Tiefe entnommen. Dabei wird ein Lkw oder Unimog mit einklappbarem Bohrturm und separatem Bohrgestänge eingesetzt. Zeitlich parallel erfolgen Drucksondierungen.

Zusätzliche Kartierungsarbeiten

Zudem hat der Netzbetreiber Tennet für die zweite Jahreshälfte zusätzliche Kartierungsarbeiten auf den möglichen Logistikflächen und Zwischenlagern sowie auf den voraussichtlichen Zuwegungen während der Bauphase angekündigt.

Die Kartierung beziehe sich auf die verschiedenen Vorkommen in der Tier- und Pflanzenwelt und sei für die Monate August bis Dezember geplant. Die Untersuchungszeiträume orientieren sich an den verschiedenen Lebenszyklen der Fauna und Flora. Art und Umfang der Kartierungen können laut in Form von Begehungen und Sichtbeobachtungen, aber auch durch das Ausbringen von Horchboxen, Niströhren/-kästen, Lebendfallen/Verstecken, Lockstöcken, Spurentunneln oder Hand- und Kescherfängen sowie eine Elektrobefischung erfolgen.