Neuer Bahnbetreiber macht Rollstuhlfahrern Hoffnung

An den Zügen im Heidekreis ändert sich nichts, denn Start übernimmt sie von Erixx. Sie werden wie dieser Zug auf der Unterelbe-Strecke aber mit dem Start-Logo versehen. Foto: P. Reich

An den Zügen im Heidekreis ändert sich nichts, denn Start übernimmt sie von Erixx. Sie werden wie dieser Zug auf der Unterelbe-Strecke aber mit dem Start-Logo versehen. Foto: P. Reich

Zum Ende des Jahres geht der Neue an den Start. Am 12. Dezember übernimmt das Unternehmen Regionalverkehre Start Deutschland die Bahnstrecken auf dem Heidekreuz, die bis jetzt vom Zugbetreiber Erixx befahren werden. Um den neuen Betreiber kennenzulernen, hatte der Bürgermeister Schwarmstedts Björn Gehrs am Mittwochabend in den Schwarmstedter Uhle-Hof geladen. Neben Landrat Manfred Ostermann und Bürgermeister Gehrs nahm Mathias Hoff auf dem Podium Platz, er ist Leiter vom Netz Start Niedersachsen Mitte.

Neuer Bahnbetreiber ist Tochterunternehmen der Deutschen Bahn

Das Unternehmen tritt als Tochter der Deutschen Bahn an und befährt bereits eine Strecke zwischen Cuxhaven und Hamburg. Nun kommt das Heidekreuz und eine weitere Strecke ab Hildesheim dazu. Verwaltungsstandorte soll es deshalb in beiden Orten geben, erklärte Hoff.

Mit dem Betreiberwechsel sind einige Änderungen geplant. Ein halbstündiger Puffer bei allen Zügen, die morgens in den Betrieb gehen, soll helfen, auf unvorhergesehene Probleme zu reagieren. Genauso wie ein Triebwagenführer im Bereitschaftsdienst, um für ausfallende Kollegen einzuspringen. Bei jeder Zugfahrt wird ein Fahrgastbetreuer an Bord sein. Neue Fahrscheinautomaten werden aufgestellt. Wlan soll es ab dem kommenden Sommer geben. Die Fahrplantaktung bleibt erhalten. Informationen über den Fahrplan sollen auf einer Internetseite zur Verfügung gestellt werden, in Form eines Livefahrplans, bei dem auch die Anzahl der Wagen angezeigt wird. Über ein Zugradar können die Fahrgäste sehen, ob ihr Zug pünktlich unterwegs ist.

Diskussion dreht sich um die Probleme mit Altbetreiber

Die folgende Diskussion drehte sich hauptsächlich um Probleme, die es mit dem jetzigen Betreiber gegeben hatte. Ausfallende Züge oder Züge, die mit zu wenig Wagen fahren, aber auch der auf „Kante genähte Fahrplan“, wie ein Zuhörer es nannte, kamen zur Sprache. Hoff zeigte sich offen, Wünsche wie mehr Züge auf der Strecke oder einen anders gestalteten Fahrplan an die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen heranzutragen. Hier zeigte sich aber auch, dass es bei den Problemen auch um Grundsätzliches geht, das vom Betreiber selbst nicht bestimmt wird.

Großen Raum nahm die Frage der Mitnahme von E-Rollis und Sonderrollstühlen ein, die zuletzt von Erixx nicht mehr transportiert wurden. Anwesende schilderten ihre enttäuschenden Erfahrungen. Hoff war das Problem bekannt, auch sein Unternehmen habe sich bereits mit der Frage beschäftigt und keinen Hinderungsgrund zur Mitnahme erkannt. Er bot aber einen neuen Praxistest an. Ostermann insistierte auf eine kurzfristige endgültige Klärung, da Erixx mit baulichen Problemen argumentiert hatte und die Start GmbH die alten Wagen übernimmt.