Runder Tisch: Svenja Schulze warnt vor Artensterben

Bundesumweltministerin Svenja Schulze diskutierte mit den regionalen Akteuren auf Einladung von Lars Klingbeil. Foto: js

Bundesumweltministerin Svenja Schulze diskutierte mit den regionalen Akteuren auf Einladung von Lars Klingbeil. Foto: js

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hatte es bei ihrem Besuch in Niederhaverbeck am gestrigen Freitag mit unterschiedlichen Themen zu tun. Von der Zukunft des Waldes bis zum Baurecht für Schweineställe war alles dabei.

Eingeladen hatte der Bundestagsabgeordnete Lars Klingbeil (SPD) zum runden Tisch neben der Ministerin Akteure aus dem Heidekreis und Kreis Rotenburg aus den Bereichen des Naturschutzes, der Klimapolitik und der Landwirtschaft.

Wald und Biodiversität sind Schulzes Themen

Auch Schulze selbst hatte Themen mitgebracht, sprach zur Begrüßung über „die zweite Krise“, wie sie es nannte, neben der Klimakrise, dem Verlust der Biodiversität. Als Beispiel nannte sie das Insektensterben. Verliere man sie, verliere man weitere Arten, die auf Insekten als Futtertiere angewiesen sind. So zögen sich die Folgen immer weiter.

Der Wald war das zweite Thema, das Schulze den Vertretern aus den beiden Kreisen mitgebracht hatte. In großen Teilen sei der Wald in Deutschland in einem schlechten Zustand, sagte sie. Und verwies auf den Zusammenhang mit dem Klimawandel und den damit einhergehenden trockenen Sommern, die die Wälder in den vergangenen Jahren verkraften mussten. Genauso verwies sie auf Erfolge ihres Hauses, den Wahlkampf nicht vergessend wie den Waldklimafonds. Mit ihm sollen Maßnahmen zum Erhalt und Ausbau des Potenzials zur CO2-Minderung von Wald und Holz gefördert werden.

Nur fünf Prozent der Waldfläche von Nutzungsverzicht betroffen

Mit dem Thema Wald traf Schulze den Nerv einiger Zuhörer. Vertreter aus der Forstwirtschaft sahen durch das Klimaschutzgesetz und das dort unter anderem vorgesehene Herausnehmen von bestimmten Waldflächen aus der Nutzung die Gefahr, handlungsunfähig zu werden. „Nutzung und Schutz gehen nur zusammen“, sagte Schulze. Von der Überlegung, Waldflächen teilweise sich selbst zu überlassen und ihre Entwicklung zu beobachten, seien nur fünf Prozent der Waldflächen im Land betroffen. „Hier können wir überraschende Ergebnisse erhalten, wie sich der Wald ohne zutun entwickelt, diese Erfahrungen können wir nicht importieren“, sagte sie. Denn nur vor Ort finde man die spezifischen Begebenheiten und könne die Frage klären, mit welchen Arten die Forstwirtschaft in Zukunft arbeiten kann.

Zur Sprache kamen auch Themen und Nachfragen aus der Landwirtschaft, teilweise wurde es sehr spezifisch. Schulze antwortete bereitwillig, erinnerte ihre Gesprächspartner aber auch daran, dass es für Landwirtschaft ein eigenes Ministerium gebe. Betonte aber auch, wie wichtig es sei, bei strittigen Themen alle Beteiligten an einen Tisch zu holen. Zumindest bei diesem Termin war ihr das gelungen.