Althusmann kommt ohne Förderbescheid

Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann (CDU, 2. von rechts) sagt Bürgermeister Ulf-Marcus Grube (von links) und Stadtwerkechef Jan Niemann, was er für die Fördervergabe in seinem Ministerium benötigt. Rechts Landtagskandidat Dr. Karl-Ludwig von Danwitz. Foto: akü

Es ist raus. Vom niedersächsischen Wirtschaftsministerium hat das Geothermieprojekt in Munster vorerst nichts zu erwarten. Zwar hat sich Wirtschaftsminister und CDU-Spitzenkandidat Bernd Althusmann gestern erstmals direkt in Munster über das Projekt informiert, doch keine Förderzusage gemacht. Lediglich Hoffnung auf eine Förderung in unbekannter Höhe können sich die Munsteraner noch machen, müssen sich aber in einer Reihe mit Projekten aus Celle, Burgwedel und zwei bei Bentheim anstellen – 2,1 Millionen Euro der bis zu 3 Millionen für die Geothermie aus dem Förderfonds seines Ministeriums sind nach Aussagen des Wirtschaftsministers schon gebunden.

Minister überrascht von Fortschritt in Munster

Zwar zeigte sich Althusmann überrascht, wie weit die Munsteraner Planer schon sind, denn die verfügen bereits über eine alte Gasbohrung der Exxonmobile im Südwesten der Stadt und müssten diese nur noch anpassen, doch verlangte er vor einer Zusage konkrete Aussagen darüber, wie hoch das Risiko ihres Vorhabens ist und wer es trägt. „Dieses Projekt wird ernsthaft geprüft, wenn sie mir sagen, was sie brauchen“, gab der Minister Stadtwerkechef Jan Niemann und Bürgermeister Ulf-Marcus Grube mit auf den Weg. Für die Durchführung des gesamten Geothermieprojekts in Munster würden insgesamt 40 bis 45 Millionen Euro benötigt, so Niemann. Im Frühjahr 2023 solle ein Ingenieurbüro damit beauftragt werden. Althusmann will, dass sich zunächst einmal Umweltministerium und Wirtschaftsministerium zusammensetzen, um zu erörtern, was sie überhaupt fördern wollen. Denn einen Tag zuvor hatte Umweltminister Olaf Lies (SPD) die Förderhöhe für die Geothermie im Heidekreis konkret gemacht. Das Projekt soll mit 6,97 Millionen Euro gefördert werden, rund eine Million Euro mehr als bislang im Raum stand. Für Stadtwerkechef Niemann und Bürgermeister Grube ist die vage Möglichkeit, noch Geld aus dem Wirtschaftsministerium zu erhalten, indes kein Grund zu stocken. Das Projekt in Munster steht seit 2011 auf der Tagesordnung, die groben Planungen seien weitestgehend erfolgt, Investoren gefunden, das Potenzial ausgelotet und für sehr gut befunden. Umweltminister Lies hatte dem Projekt der Stadtwerke Munster einen Leuchtturmcharakter für ganz Niedersachsen bescheinigt, um klimafreundliche Fernwärme und Energie zu erzeugen – bei erfolgreicher Durchführung sogar für ganz Deutschland. Zu Beginn des mit Spannung erwarteten Besuchs von Althusmann hatte Niemann den Minister in einer umfangreichen Präsentation mit dem Projekt in Munster vertraut gemacht und Kennzahlen genannt.