DRK lässt Heidjerhaus los: Perspektive im Kita-Neubau

Vertreter von DRK Bispingen und Lebenshilfe Soltau schauen vor dem Heidjerhaus gemeinsam in die Zukunft (von links): Theres Kolell, Cordula Piechaczek, Andrea Reinecke, Melanie Borchers, Bürgermeister Dr. Jens Bülthuis, Gerhard Suder, Frank Gördes, Annegret Moritz und Andreas Hiestermann. Foto: jul

„Unsere Zukunft hängt nicht am Heidjerhaus“, sagt Cordula Piechaczek, Vorsitzende des DRK-Ortsvereins in Bispingen. Gemeinsam mit ihrer Stellvertreterin Theres Kolell und dem Vorstandsteam will sie dem DRK neues Leben einhauchen. Neuen Schwung gibt es dazu von der Lebenshilfe Soltau, die hinter der neuen Kita Wirbelwind steht. „Generationen sollen sich begegnen. Das ist ein zeitgemäßer Ansatz“, sagt Geschäftsführer Gerhard Suder. Er verweist auf ein ähnliches Projekt, das derzeit in Wietzendorf in Verbindung mit einer Tagespflege entsteht.

„Wir freuen uns auf eine fruchtbare Kooperation“, sagt Kolell. Bei einem Treffen mit der Kita-Leiterin Melanie Borchers habe es erste konkrete Ideen gegeben. Senioren des DRK-Ortsvereins könnten beim einem Vorlesetag mitmachen, einen Waldspaziergang mit den Kindern unternehmen oder zusammen mit ihnen spielen. Doch über die Köpfe der rund 250 Mitglieder hinweg soll nichts entschieden werden. Bei Kaffee und Kuchen sollen die Mitglieder diskutieren, wie sie sich die Kooperation vorstellen können. „Dabei entstehen sowieso die besten Ideen“, meint Suder, der kein festes Konzept überstülpen will. „Wir sind gut in Kooperationen“, sagt er.

Diskussion um das Heidjerhaus auf der Zielgeraden

Damit ist die Diskussion um die Immobilie Heidjerhaus auf der Zielgeraden eingebogen. Denn der Neubau, der nach kontroverser politischer Debatte auf dem Gelände am Heidepark entstehen soll, braucht Platz. Ein kombiniertes Gebäudeensemble aus Alt und Neu sei nicht darstellbar. Ein Architekt sitzt bereits an der Ausarbeitung der Pläne. Der Abriss des Heidjerhauses wird damit möglich. Der politische Beschluss steht aber noch aus.

Bürgermeister Dr. Jens Bülthuis freut sich über die „gelebte Kooperation“ zwischen Lebenshilfe und DRK. Alle hätten davon einen Mehrwert. Eine Kombination aus Heidjerhaus und Neubau wäre eine Zangengeburt geworden. Die Raumaufteilung wäre völlig zerschlagen worden.

Das DRK als Pächter des Heidjerhaus löst sich damit von dem sanierungsreifen, reetgedeckten Haus. Die Maßgabe der Gemeinde als Bauträger der neuen Kita sei nun „4+1“, so Bülthuis. Die Kita wird vierzügig, solle aber einen zusätzlichen Raumbedarf für das DRK abbilden. Doch der geplante Beginn zum Kita-Jahr 2023 sei unrealistisch. Stattdessen wird jetzt von August 2024 ausgegangen. Bis dahin wird das Heidjerhaus noch genutzt. Bislang nutzt das DRK die Räume nur zweimal im Monat für den Senioren-Nachmittag. Corona hat das Angebot stark eingeschränkt und die Be-teiligung rückläufig werden lassen. Darüber hinaus nutzt die Gemeinde das Heidjerhaus aktuell zum Deutsch-Unterricht für Ukrainer. Unter dem Dach wird Kinder-Yoga gegeben.