Egal ob Fußballer oder Bäcker: Schneverdingen tanzt

Der Tanzsportclub initiiert eine Tanz-Challenge für Schneverdinger Unternehmen, Vereine und Institutionen, die sich großer Beliebtheit erfreut.

Der Tanzsportclub initiiert eine Tanz-Challenge für Schneverdinger Unternehmen, Vereine und Institutionen, die sich großer Beliebtheit erfreut.

Schneverdingen. Vor Zuschauern fürchten sich die Mitglieder des Schneverdinger Kulturvereins nicht. Die Frage, ob sie lieber erst einmal vor neugierigen Blicken geschützt auf dem Parkplatz üben möchten, verneinen sie schnell.

Die Fragestellerin ist Denise Mehmke, Vorsitzende des Tanzsportclubs Schneverdingen (TSC). Den Mitgliedern des Kulturvereins will sie die Choreografie zum Song „Jerusalema“ beibringen. Und das auf Wunsch direkt vor der Alten Schlachterei und vor vielen interessierten Augenpaaren.

Wer für das Tanztraining verantwortlich ist, lässt sich an diesem Abend nicht mehr klären. Fest steht nur, dass der Kulturverein ist nominiert worden ist: für die Schneverdinger Jerusalema-Challenge. Angelehnt ist die an einen weltweiten Tanztrend. Der Song des Südafrikaners DJ Master KG und Nomcebo Zikode hat sich mit der Choreografie einiger junger Angolaner zu einem Hit entwickelt. Egal ob Ärzte, Mönche oder Marinesoldaten: Videos, in denen Menschen nach der Choreographie tanzen, werden weltweit gedreht und online gestellt.

Die Schneverdinger-Version, in der die Tänzer jeweils zwei andere Vereine, Unternehmen oder auch die Polizeistation nominieren, nahm ihren Anfang in einer Mittwochsaufgabe des Podcasts von Autor Oliver Hofmann und Maik Pagels. Anfang September bekam Hofmann von Pagels die Aufgabe, die Choreografie zu Jerusalema zu lernen und auch ein Video online zu stellen.

Das tat er mithilfe des Tanzsportclubs, und weil das so gut klappte, entwickelten Mehmke, Hofmann und Yvonne Seidler, ebenfalls vom TSC, daraus eine Aufgabe für Schneverdingen. Die erste Herrenmannschaft, das Unternehmen Heide Events und das Team vom Heidecafé am Dorfteich wurden als erste nominiert und erfüllten die Aufgabe. Seitdem geht sie in Schneverdingen, um und das in einem Ausmaß, mit dem die Aufgabengeber nicht gerechnet hätten.

Spaß in einer Zeit, in der viele Menschen Sorgen umtreiben

„Wir hätten gedacht, dass es nach zwei, drei Wochen abflacht. Dass das so durch die Decke geht, hätten wir nicht vermutet“, sagt Mehmke. Die Challenge unter dem Motto „Schneverdingen tanzt“ solle hauptsächlich Spaß machen in einer Zeit, in der viele Menschen Sorgen umtrieben.

Für Mehmke und Seidler sind die Übungsstunden dafür zu einer neuen Abendbeschäftigung geworden. In einer Woche waren sie jeden Abend mindestens einmal unterwegs, um einer neuen Gruppe die Choreografie beizubringen. Egal wie geübt oder eben nicht die Tänzer seien, die Choreografie sei schnell gelernt, sagt Mehmke.

„Meistens üben wir zwischen einer halben und einer Dreiviertelstunde, bevor wir das erste Mal filmen“, sagt sie. Für die Mitglieder des Kulturvereins ist nach einer Stunde Schluss und das Video im Kasten. Wann die Tanzlust in Schneverdingen nachlässt, bleibt dagegen abzuwarten.

Wenn es irgendwann so weit ist, werden die Profis vom TSC die Challenge mit ihrem eigenen Video beenden. Wer sich die fertigen Videos anschauen möchte, findet sie unter facebook.com/TSCSchneverdingen.