Soltauer Gymnasium fehlen bald sieben Klassenräume

Keine schlechte Adresse: Die Villa an der Viktoria-Luise-Straße 9, in der das Gymnasium Soltau drei Klassenräume hat. Der Mietvertrag läuft noch dreienhalb Jahre.

Keine schlechte Adresse: Die Villa an der Viktoria-Luise-Straße 9, in der das Gymnasium Soltau drei Klassenräume hat. Der Mietvertrag läuft noch dreienhalb Jahre.

Alle Schulen in Landkreis-Trägerschaft haben mit Raumproblemen zu kämpfen. Da bildet das Soltauer Gymnasium keine Ausnahme. Dort fehlen langfristig sieben allgemeine Unterrichtsräume (AUR). Das ist unstrittig und sollte jetzt im Kreis-Schulausschuss in einer Beschlussempfehlung an den Kreisausschuss deutlich gemacht werden. Deshalb waren einige Mitglieder des Gremiums wenig angetan vom Vorstoß des Vorsitzenden Frank Leverenz (CDU). Er schlug eingangs der Sitzung im Soltauer Mensagebäude vor, das Thema lediglich inhaltlich zu diskutieren und es bei einem unverbindlichen Festellungsbeschluss zu belassen. Die vorgesehene „schärfere“ Beschlussempfehlung solle man zurückstellen und dem neuen Kreistag überlassen, damit der zukünftige Landrat Jens Grote sich zunächst einen Überblick von der Schulsituation im Heidekreis machen könne.

Schülerzahlen werden nicht sinken

„Das behagt uns nicht“, sagte Olaf Suhk (SPD). Angesichts der langen Liste an abzuarbeitenden Baumaßnahmen des Schulträgers Landkreis wäre dieses Vorgehen ein Rückschritt, der die Lösung der Raummisere, zumindest ihre Aufarbeitung durch die Verwaltung verzögern könnte. Zudem sei der Beschluss in der zurückliegenden Sitzung bereits vertagt worden, um zu dem Zeitpunkt noch offene Fragen zu klären. Suhks Fraktionskollegin Annette Schütz warnte vor einem „Geeiere“: „ Auch mit dem neuen Landrat wird sich an der Situation nichts ändern.“ Die Ursache für das Raumfehl liegt in einem Schüler-Zuwachs, den das Gymnasium mit den regulären Kapazitäten nicht bewältigen konnte. Daran dürfte sich nach den Prognosen aufgrund der vorliegenden Geburtenzahlen sowie den Übergangsquoten von Viertklässlern der Grundschulen im Einzugsbereich so schnell nichts ändern. Der Kreisausschuss hatte daher 2020 mehrere Maßnahmen zur kurzfristigen Deckung des Raumbedarfs beschlossen, unter anderem die Anmietung einer benachbarten Villa, in der drei AUR eingerichtet wurden, die Nutzung eines kleinen Raumes in der Mensa sowie die Umnutzung des EDV-Raums. Doch das sind Provisorien. Der Mietvertrag für das Villa endet in dreieinhalb Jahren, und die beiden anderen Räume stehen nicht dauerhaft zur Verfügung.

Auf leicht abgeänderte Empfehlung geeinigt

Am Ende einigte sich der Ausschuss mehrheitlich auf eine leicht abgeänderte Formulierung der ursprünglichen Beschlussempfehlung: „Der Kreisausschuss stellt das rechnerische Raumprogramm des Gymnasiums Soltau ... zur langfristigen Deckung des fehlenden Raumbedarfs von 7 allgemeinen Unterrichtsräumen (AUR) fest“. Fachunterrichtsräume sind laut der Kreisverwaltung im Gymnasium ausreichend vorhanden.