Jens Grote ist Vorsitzender des HKK-Aufsichtsrats

Kurz nach der konstituierenden Sitzung gibt es das erste Foto vom neuen Aufsichtsrat des Heidekreis-Klinikums vor dem Gesundheitszentrum in Walsrode. Die Arbeit des Gremiums wird vor allem durch den geplanten Neubau bestimmt werden. Foto: at

Wie schon im Wahlkampf angekündigt: Der neue Landrat Jens Grote hat den Aufsichtsratsvorsitz des Heidekreis-Klinikums (HKK) übernommen. Der Bewerbung ist das Gremium bei seiner konstituierenden Sitzung am gestrigen Donnerstag einstimmig gefolgt.

Grote betonte anschließend, dass die Herausforderungen groß seien. Dazu gehöre, ein Augenmerk auf die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung zu haben und den geplanten Neubau voranzubringen. „Es ist der Anfang einer verantwortlichen Reise für die nächsten fünf Jahre.“ Dem sehe er mit einer Erwartungshaltung, aber auch mit Demut und Neugier entgegen. Grote zur Seite steht Landtags- und Kreistagsabgeordneter Sebastian Zinke (SPD), der stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender bleibt.

Das Gremium einigte sich darauf, dass es einen weiteren Stellvertreter geben soll. Dafür muss der Kreistag in seiner nächsten Sitzung am 10. Dezember den Gesellschaftervertrag und die Geschäftsordnung anpassen. Bis auf zwei Personen, Zinke und Dr. Ronald Begemann (CDU), ist der Aufsichtsrat auf politischer Seite neu besetzt. Neu dabei ist auch der Soltauer Otto Elbers (FDP/BU), der das Bürgerbegehren zum Standort des Heidekreis-Klinikums mit initiiert hatte. Das werde die gute Zusammenarbeit im Aufsichtsrat nicht mindern, meinte Zinke dazu.

Nach dem ersten Kennenlernen hat sich der Aufsichtsrat mit dem Wirtschaftsplan 2022 des Klinikums beschäftigt sowie einen ersten Einblick in die Neubaupläne erhalten.

Positive Nachrichten in Sachen Wirtschaftlichkeit verkündete HKK-Geschäftsführer Dr. Achim Rogge: Für das laufende Jahr werde das Defizit voraussichtlich von acht auf sieben Millionen Euro sinken, die der Landkreis als kommunaler Träger ausgleichen wird. Trotz Corona sei das gelungen, auch weil das HKK in der Krise mit acht Prozent weniger Fälle verloren habe als andere Häuser mit durchschnittlich 12 bis 14 Prozent.

Zudem sei man Gewinner der veränderten Krankenhausvergütung. Dort habe sich ausgezahlt, ausreichend Pflegekräfte an Bord zu haben. Auch habe die Ausgliederung des klinischen Labors Sachkosteneinsparung in Höhe von 300000 Euro erbracht. Für 2022 rechnet Rogge mit einem Minus von sieben Millionen Euro.

Zum Thema Klinikneubau erklärte er, dass die Baupläne inklusive der Kostenschätzung bis Ende Januar in Hannover abgegeben werden müssen. Im Juni tage der Planungsausschuss dazu, ob und wie viel Fördermittel es für den Neubau geben wird.

Im Herbst 2022 muss der Kreistag entscheiden, ob gebaut werden soll. Schon in der nächsten Kreistagssitzung am 10. Dezember soll es nicht öffentlich Informationen zum Neubau geben. Ob es da auch schon um die Kosten gehen wird, da waren sich Rogge und Grote augenscheinlich jedenfalls nicht ganz einig. Während Rogge den Kopf schüttelte, nickte Grote.

HKK-Aufsichtsrat

Im Aufsichtsrat des Heidekreis-Klinikums unter Vorsitz von Landrat Jens Grote sitzen Timo Albeshausen (CDU), Tatjana Bautsch (SPD), Dr. Ronald Begemann (CDU), Metin Colpan (SPD), Otto Elbers (FDP/BU), Ellen Gause (Grüne), Gerhard Meyer (CDU) und Sebastian Zinke (SPD) als Kreistagsvertreter sowie die Vertreter des Klinikums und der Tochtergesellschaften Anke Wolters-Rengstorf, Michael Back und Oliver Schwarz. Der Aufsichtsrat ist das Kontrollorgan des Klinikums, bringt mit Geschäftsführer Dr. Achim Rogge Entscheidungen zur Entwicklung und zur strategischen Ausrichtung voran.