Heideblütenfest in Schneverdingen ist abgesagt

Meike Moog-Steffens (Mitte), Vorsitzende des veranstaltenden Vereins Heideblüte, und ihre Vorstandskollegen Resa Domurath und Dieter Inselmann haben im Namen des Vorstands das Heideblütenfest im August abgesagt. Foto: len

Meike Moog-Steffens (Mitte), Vorsitzende des veranstaltenden Vereins Heideblüte, und ihre Vorstandskollegen Resa Domurath und Dieter Inselmann haben im Namen des Vorstands das Heideblütenfest im August abgesagt. Foto: len

Im vergangenen Jahr musste das Heideblütenfest schon ausfallen, jetzt ist auch in diesem Jahr das größte Fest im Heidekreis abgesagt. Das teilten Meike Moog-Steffens, Vorsitzende des veranstaltenden Vereins Heideblüte, und ihre Vorstandskollegin Resa Domurath am gestrigen Mittwochnachmittag im Rathaus mit.

Grund ist die Corona-Pandemie, deren Entwicklung bis Ende August nicht absehbar ist. „Wir können die Verantwortung nicht tragen“, sagte Moog-Steffens und nannte es unmöglich, bei einer Besucherzahl von etwa 40000 Personen dafür zu sorgen, dass Abstände eingehalten, Dokumentationen erstellt und Masken getragen werden. „Selbst mit Sicherheitspersonal geht das nicht.“ Der Vorstand habe sich schweren Herzens zur Absage entschieden. „Wer steht denn dafür gerade, wenn durch das Fest ein Corona-Hotspot entsteht?“, fragte Moog-Steffens.

Der Vorstand habe es sich nicht leicht gemacht, zu dieser Entscheidung zu kommen, so die Vorsitzende. Nach zwei intensiven Sitzungen sei sie aber gefallen.

Ein anderer Aspekt betreffe die Frage, „wie wir das Heideblütenfest feiern wollen“. Dazu gehörten eben die Krönung im Höpen, das Festspiel und der Umzug. Das wolle niemand virtuell, auch die amtierende und die neue Heidekönigin nicht.

Krönung in kleiner Runde wurde verworfen

Erste Überlegungen seien nämlich in die Richtung gegangen, die Krönung in kleiner Runde stattfinden und die Gruppe Calluna ein kleines Stück aufführen zu lassen und beides zu übertragen, so Moog-Steffens. „Eventuell wären dann auch mehrere Durchgänge möglich gewesen“, ergänzt Vorstandskollegin Resa Domurath. Doch dann hätte man wie beim Höpen-Air einen Bauzaun um das Gelände errichten müssen. Die Sorge, dass die Menschen trotzdem in den Höpen strömen, um einen Blick zu erheischen, und dann eng beieinander stehen, sei groß.

Eine Entscheidung habe auch jetzt fallen müssen, da wegen der aufwendigen Vorbereitung Zeitdruck bestehe. Ein Aufschieben und Abwarten der Infektionsentwicklung sei nicht länger möglich.

Moog-Steffens hatte allerdings ein kleines Trostpflaster parat: Die Stadt werde trotzdem geschmückt und soll im Lichterglanz erstrahlen. Die Krone werde wie üblich auf dem Rathausvordach platziert und auch Heidekönigin Johanna Stuhlmacher „wird etwas machen“. Eventuell werde es eine kleine Ansprache im Internet geben.

Ursprung des Festes geht auf 1922 zurück

Das Schneverdinger Heideblütenfest hat seinen Ursprung im Jahr 1922, als es als „Fest der weißen Rose“ in Anlehnung an die Wappenblume der damaligen Gemeinde Schneverdingen als Heimatfest kreiert wurde. Seit 1936 wurde es als Heideblütenfest im August mit Elsa Ehrhorn als erster Heidekönigin gefeiert – mit Ausnahme einer Kriegspause und der jetzigen Pandemiepause jedes Jahr.

Die derzeitige, 2019 gekrönte Heidekönigin Johanna Stuhlmacher aus Heber ist die 75. Majestät. Die neue, die für 2020 vorgesehen war, will auch im nächsten Jahr antreten. Dann soll 100 Jahre Heideblütenfest gefeiert werden.

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