Halbe Million Euro für gute Arztversorgung auf dem Land

Vor drei Jahren schon machte die angehende Ärztin Viktoria Soeding aus Gummersbach in der Praxis von Dr. Peter Rebhan in Soltau im Zuge der "Landpartie Heidekreis" Station und lernte die Hausarzttätigkeit kennen.

Vor drei Jahren schon machte die angehende Ärztin Viktoria Soeding aus Gummersbach in der Praxis von Dr. Peter Rebhan in Soltau im Zuge der "Landpartie Heidekreis" Station und lernte die Hausarzttätigkeit kennen.

Seit drei Jahren investiert der Heidekreis in die Gesundheitsversorgung der ländlichen Region. Gut 500 000 Euro flossen seitdem in verschiedene Maßnahmen, um die medizinische und pflegerische Versorgung zu sichern und zu verbessern, wie Anke von Fintel als zuständige Wirtschaftsförderin erläutert.

Noch großer Bedarf im Heidekreis

Das ist auch notwendig. Laut kassenärztlicher Vereinigung könnten sich aktuell im Nordkreis noch sieben Hausärzte niederlassen. Im Bezirk Walsrode gibt es Bedarf für sechs weitere Praxen. Und aufgrund der Altersstruktur werde die Entwicklung nicht besser, so eine Studie der KVN. Im ländlichen Bereich drohe in absehbarer Zeit ein Versorgungsgrad von nur noch 75 Prozent. Auch die KVN fördert daher gezielt die Ansiedlung von Fach- und Hausärzten im ländlichen Bereich.

Für angehende Medizinerinnen und Mediziner sowie für Ärztinnen und Ärzte, die sich im Heidekreis niederlassen wollen, gebe es vom Heidekreis weitreichende Fördermöglichkeiten, erklärt Fachfrau von Fintel. Seit 1. Januar 2019 seien so mittlerweile zehn Mediziner im praktischen Jahr im Heidekreis-Klinikum aus- und fortgebildet worden. Zudem wurden zwölf Studenten in Hausarztpraxen ausgebildet. Elf Männer und Frauen absolvierten bei hiesigen Fachärzten teils über zwei Jahren ihre Facharztausbildung für Allgemeinmedizin.

25 Praxen gefördert

Der Heidekreis unterstützte zudem bei der Niederlassung im Heidekreis. 25 Praxen wurden finanziell gefördert. 15 000 Euro Zuschuss gibt es für die Niederlassung. Die finanzielle Unterstützung hängt allerdings am vollen kassenärztlichen Sitz, belege ein Arzt nur einen halben kassenärztlichen Sitz, gebe es nur die halbe Förderung. Ob der Zuschuss letztlich entscheidend für die Niederlassung sei, das wusste von Fintel nicht zu sagen. Sie zitierte allerdings eine Psychotherapeutin aus Schneverdingen, die die Chance genutzt und erklärt habe, man fühle sich im Heidekreis „sehr willkommen geheißen“. Für manche sei die finanzielle Unterstützung schon ein Punkt, sagt sie aber auch.

Außer der ärztlichen Versorgung müsse auch die pflegerische stimmen. Eine Herausforderung stelle die Neuorganisation der Pflegeausbildung dar. Die Ausbildungen Kinderkranken-, Kranken- und Altenpflege wurden bereits vor einiger Zeit zu einer Ausbildung vereint. Für die Koordination wurde deshalb eine Stelle geschaffen, deren Finanzierung der Heidekreis unter anderem mitträgt.