Eisregen im Heidekreis: Meist ruhige Glättelage, aber ein tödlicher Unfall

Wer konnte, blieb gestern zu Hause. Doch die Mitarbeiter der Winterdienste, wie Johann Appelhans (links) und Thomas Giesecke vom Bauhof Soltau, wagten sich auf dem Weg zur Arbeit auf die Straßen und sorgten für befahrbare Straßen. Foto: sus.

Bilanz des Glatteises: 25-Jähriger verunglückt im Eisregen auf der A27. Sonst vereinzelt Unfälle mit Blechschäden. Auch die Müllabfuhr sowie die Auslieferung der BZ verzögert sich.

Der Wetterdienst hatte es angekündigt: Auf den Boden, der durch die Minusgrade der vergangenen Woche durchgefroren war, sollte in der Nacht zum Montag Regen fallen. Die Tropfen gefrieren sofort und sorgen für gefährliche Rutschbahnen auf Gehwegen und Straßen. Wie am gestrigen Morgen.

Gegen 2.30 Uhr setzte in Soltau der gefrierende Regen ein. Wie gefährlich die Situation in den frühen Morgenstunden war, zeigt der tödliche Verkehrsunfall auf der A27 bei Walsrode-West: Gegen 3.30 Uhr kam ein 25-jähriger Pkw-Fahrer von der Fahrbahn ab, prallte gegen einen Baum und kam dabei um sein Leben. Nach schwieriger Anfahrt zum Teil im Schritttempo, fuhr die Ortsfeuerwehr Walsrode vorsichtig unter dem Hinweis „extremer Straßenglätte“ zum Unfallort aus, wie Kreispressewart Jens Führer berichtet.

Bis Mittags kam es zu 21 Unfällen mit Blechschäden

Sonst war die Lage relativ ruhig, berichtet die Polizeiinspektion Heidekreis. Die Hauptstraßen waren gut befahrbar. Glatt blieb es auf weniger frequentierten Straßen und Fußwegen. Bis mittags ereigneten sich 21 Unfälle mit Blechschäden, fünf auf der Autobahn. Zwischen 3.30 und 4.30 Uhr musste die A7 in Richtung Hamburg bei Bad Fallingbostel gesperrt werden. Die Unfallbeteiligten blieben aber unverletzt.

Zwischen 3.30 und 5 Uhr, Dienststart bei den Winterdiensten: Ohne sie wäre gestern wohl kein Durchkommen gewesen. „Es war sehr glatt, aber darauf waren wir vorbereitet“, heißt es von den Leitern der städtischen Bauhöfe und der Kreisstraßenmeisterei Soltau. Die auswärtigen Mitarbeiter waren mit die ersten, die sich auf die glatten Straßen wagten. Auch mit den Streufahrzeugen ging es nur im Schritttempo voran. Dabei war die Wetterlage auch für sie herausfordernd: „Es war so glatt, dass das Streugut die Glätte zunächst kaum abstumpfen konnte“, berichtet Thomas Giesecke, Mitarbeiter des Bauhofes Soltau.

Mülltonnen werden bis Freitag geleert

Wer konnte, blieb gestern Zuhause. Wer musste, wagte sich vorsichtig auf die Straße. „Dass der Schulunterricht ausfiel, entspannte die Lage auf den Straßen erheblich“, sagt Thomas Krieg vom Bauhof Schneverdingen. Der Busverkehr im Heidekreis blieb vorsorglich bis zum Mittag eingestellt.

Die Abfallwirtschaft konnte Glatteis bedingt nur eingeschränkt oder gar nicht die Abfallbehälter leeren. Das soll bis Freitag aufgeholt werden, sagt AHK-Vorstand Helmut Schäfer, die Tonnen können an der Straße stehen gelassen werden.

Und auch die Auslieferung der BZ-Ausgabe verzögerte sich bis zum Mittag. In wenigen Abschnitten kann sie erst heute zugestellt werden.