Dachstuhlbrand in Soltau: Feuerwehr rettet Bewohner

70 Rettungskräfte der Feuerwehren, dazu Rettungskräfte und Polizei waren vor Ort, um den Dachstuhlbrand im Reitschulweg in Soltau zu bekämpfen. Menschen wurden nach ersten Erkenntnissen nicht verletzt. Foto: jul

Flammen sind am späten Dienstagnachmittag aus einer Gaube im Dachstuhl eines Mehrfamilienhauses am Reitschulweg in Soltau geschlagen: In dem Wohnkomplex der Arbeiterwohlfahrt (Awo) leben 25 Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen. Sie konnten alle rechtzeitig aus den Wohnungen evakuiert werden. „Es ist keiner verletzt“, konnte Polizeisprecher Olaf Rothardt vor Ort Entwarnung geben.

Sirenenalarm in Soltau

Um 17.10 Uhr ging der Alarm bei der Einsatzleitstelle ein. Die Sirene versetzte in der Stadt alle Rettungskräfte in Alarmbereitschaft. Insgesamt rückten rund 70 Feuerwehrleute aus verschiedenen Wehren aus. Neben der Freiwilligen Feuerwehr Soltau waren auch Kräfte aus Ortswehren wie Wolterdingen, aber auch der Stadt Schneverdingen im Einsatz. Sie unterstützten mit Atemschutzträgern. 17 Fahrzeuge, darunter auch eines mit Drehleiter, kamen in Windeseile zum Brandort. Die Flammen schlugen rückwärtig aus den Fenstern der Gaube. Aus einer Abseite sei der Brandort lokalisiert worden, hieß es. Die Brandbekämpfer sind zunächst durch das Gebäude, um innerhalb der Wohnung die Flammen zu löschen. Das Feuer war zügig gelöscht. Danach wurden Atemschutzträger über die Drehleiter auf den Dachstuhl gefahren. Um etwaige Glutnester zu entdecken, wurden Dachpfannen gelöst. Während des Einsatzes war die Straße gesperrt.

Rettungskräfte versorgen Bewohner

Der Qualm war noch 20 Minuten nach Alarmierung sichtbar. Akute Gefahr für die Menschen bestand aber nicht mehr: Zu dem Zeitpunkt wurden die Bewohner bereits am Straßenrand von Rettungskräften und hilfsbereiten Nachbarn versorgt. „Sie können alle anderweitig in der Nähe untergebracht werden“, sagte Rothardt. Es leben 25 Bewohner in dem Haus. Alle, die sich zu dem Zeitpunkt dort befanden, konnten gerettet werden. Ob allerdings überhaupt alle anwesend waren, konnte noch nicht überprüft werden.

Polizei ermittelt: Spurensicherung am Brandort

Eine Tatort-Gruppe der Polizei sollte sofort nach Freigabe des Brandortes die Ermittlungen aufnehmen. Dazu gehört die Spurensicherung. Zur Ursache konnten bis Redaktionsschluss noch keine Angaben gemacht werden. Auch zur Schadenshöhe konnten gestern Abend noch keine konkreten Angaben gemacht werden.

Trialog - Wohnprojekt für Menschen mit psychischen Erkrankungen

In dem Mehrfamilienhaus am Reitschulweg 8 befinden sich acht Wohngruppen der Arbeiterwohlfahrt (Awo) für Menschen mit psychischen Erkrankungen. Nach ersten Erkenntnissen leben dort 25 Bewohner. Es gehört zu den Awo-Wohnstätten im Heidekreis. Der Name Trialog steht für Teilhabe auf gleicher Augenhöhe, so heißt es auf der Homepage der Awo. Es sei keine therapeutische Methode, sondern eine neue Form der Beteiligungskultur. Konkret geht es um Wiedereingliederungshilfen. Die Menschen werden begleitet, sie bekommen medizinische Hilfe und pflegerische Unterstützung. Ihnen soll wieder mehr Eigenständigkeit ermöglicht werden.