Bundeswehr verstärkt ihre Präsenz in Litauen um 350 Soldaten

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht wird die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr unter anderem mit einem gepanzerten Transportkraftfahrzeug GTK Boxer (Foto) und danach mit einem Schützenpanzer Puma vorgeführt. Foto: len

Kurz vor Schluss ihres Antrittsbesuchs beim deutschen Heer in Munster wartete Verteidigungsministerin Christine Lambrecht mit einer Neuigkeit auf. Die Bundeswehr wird ihr Kontingent bei der Nato-Mission Enhanced Forward Presence (verstärkte vorgeschobene Präsenz) in Litauen um 350 Soldaten verstärken. 250 dieser Soldaten kommen aus dem Heer. Sie verstärken die Battle Group und würden innerhalb von fünf Tagen in Marsch gesetzt.

Die Ministerin kündigte an, die Führungsfähigkeit verbessern zu wollen und die Führungssysteme multinational kompatibel zu gestalten. Wir müssen bei der Digitalisierung vorankommen“, benannte sie diese wichtige Aufgabe.

Lambrecht sah die Lage in Mali mit großer Besorgnis“. Man müsse sich fragen, ob wir noch willkommen sind“ und nannte beispielhaft nicht gewährte Überflugrechte und die für die nächsten fünf Jahre abgesagten Wahlen durch das Militärregime. Der Einsatz werde dauerhaft erschwert. Jetzt müsse deutlich vor Ende des Mandats in Mali, das bis Ende Mai besteht, eine Entscheidung fallen.

Zum Abschluss hatte die Ministerin die ersten fünf fabrikneuen kampfwertgesteigerten Kampfpanzer Leopard 2A7V an die Panzerlehrbrigade 9 übergeben, deren Kommandeur Brigadegeneral Dr. Christian Freuding und Heeresinspekteur Generalleutnant Alfons Mais sie bei dem Besuch begleiteten.

Soldaten verrichten "mit Herzblut ihre Arbeit"

Lambrecht hatte den Montag über zunächst interne Gespräche geführt und sich dann von der Besuchertribüne aus Vorführungen aller Einheiten der Panzerlehrbrigade 9 angeschaut. Der Kampf der Panzersoldaten, Panzergrenadiere und Jäger sowie der Einsatz von Pionieren, Aufklärern, Versorgern und des Stabes machten ihr bewusst, dass in Munster das Herz der gepanzerten Truppe schlägt“. Die praktischen Einblicke seien wichtig für ihre Entscheidungen, versicherte sie zum Abschluss des Tages. Sie habe tolle Männer und Frauen erlebt, die mit Herzblut ihre Arbeit verrichten“.

In internen Gesprächen ließ sie sich von Soldaten der Brigade – quer durch Dienstgradgruppen und Standorte – von deren Sorgen berichten. Davor hatte sie die ersten Beförderungen mit dem neuen Mannschaftsdienstgrad Korporal innerhalb der Panzerlehrbrigade 9 vorgenommen. Dieser Dienstgrad und der Stabskorporal wurden Ende vergangenen Jahres neu eingeführt und sollen die Attraktivität der Mannschaftsdienstgrade verbessern. Dirk Bernd Erbe (Panzergrenadierbataillon 92) und Rouven Huth (Stabs- und Fernmeldekompanie) erhielten die neuen Schulterklappen und Ernennungsurkunden.