Boden für das Gewerbegebiet Südring ist bereitet

Derzeit wird viel Sand bewegt, um die Erschließungsarbeiten für die Erweiterung des bestehenden Gewerbegebiets Südring voranzutreiben. Foto: jul

Zig Tonnen Sand und dutzende Rohrleitungen für Schmutz- und Re- genwasser werden seit knapp vier Wochen am Rande des Gewerbegebiets Südring bewegt. Die Tiefbaufirma Thorsten von Fintel aus Neuenkirchen ist im Auftrag der Stadt Schneverdingen dabei, die Erschließungsar- beiten für das Millionen-Projekt umzusetzen. Auf der 11,7 Hektar großen Fläche siedeln sich voraussichtlich 30 Betriebe an. Damit wäre das Gewerbegebiet bereits komplett belegt. „Wir sind selbst überrascht von dem großen Interesse“, sagt Dorit Baden-Strauch, die den Tiefbau für die Stadt verantwortet. Die Zeiten seien andere – jedenfalls, wenn man es mit der zähen Vermarktung des Gewerbegebiets Heber vergleiche. Aktuell sei aber auch dort nur noch ein Grundstück zu vergeben.

Erweiterung um ein Drittel der Gesamtfläche

Das bestehende Gewerbegebiet Süd(ring) wächst nach Angaben von Bauamtsleiter Detlef Lerch um rund ein Drittel. Die Gesamtfläche zwischen Verdener Straße bis zur Bahn beziehungsweise inklusive der Betriebe hinter der Bahn am Alt-Benninghöfener-Weg/Heidkampsweg be- trägt knapp 50 Hektar, davon eine reine Bau-/Gewerbefläche von knapp 40 Hektar. Die Stadt rechnet mit der Fertigstellung der Infrastruktur bis Ende September. Bis dahin müssten die Stadtwerke die Versorgungsleitungen legen, so Baden-Strauch. Dazu gehören Strom, Gas, Wasser und Telekommunikation. Diese Arbeiten stehen ab Anfang März an. Der Straßenbau soll im Sommer über die Bühne gehen, genauso wie die Anlage des Regenrückhaltebeckens. Der Fluss Veerse, der im Pietzmoor entspringt, wird renatuiert. Dies seien Ausgleichsmaßnahmen, die an das Projekt geknüpft sind. Die eigentliche Vermarktung der Grundstücke solle im Sommer starten. Bis dato ist noch offen, wer sich dort tatsächlich ansiedelt – ob es sich um Umzüge innerhalb der Stadt handelt oder um Neuansiedlungen.

Kleine und mittlere Unternehmen bevorzugt

Das Förderprogramm zur „Verbesserung der regionalen Wirt- schaftsstruktur“ gibt der Kommune allerdings vor, dass kleine und mittlere Unternehmen aus der Region bevorzugt werden sollen. Das Großprojekt, das die Stadt mir knapp fünf Millionen Euro kalkuliert, wird mit knapp drei Millionen Euro aus Fördertöpfen unterstützt. Die Grundstücksgrößen betragen 3000 bis 4000 Quadratmeter. Möglich seien aber auch bis zu 10 000 Quadratmeter. Die Zuschnitte können individuell angepasst werden. Bei Interesse können sich Unternehmen an Anja Schwarz, die in der Stadtverwaltung die Liegenschaften verwaltet, unter der Rufnummer (05193) 93121, wenden.

Förderbedingungen

Die Stadt rechnet mit knapp drei Millionen Euro an Fördergeld. Die Zuwendungen stammen aus Bundes- und Landesmitteln, der Gemeinschafts- aufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“, und dem europäischen Fonds für regionale Entwicklung (Efre). Daran gebunden ist der Zuwendungszweck, „hochwertige wirtschaftsnahe Infrastruk- tur“ zu schaffen. Da die Bebauung fast komplett innerhalb einer Wasserschutzzone für die Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen liegt, muss besondere Rücksicht genommen werden. Die Trinkwassergewinnung darf nicht beeinträchtigt werden. Unter anderem deshalb müssen Ausgleichsmaßnahmen wie der Bau des Regenrückhaltebeckens und die Renaturierung der Veerse zugesichert werden.