Erstes Flüchtlingskontingent im Heidekreis eingetroffen

Landrat Jens Grote (links) begrüßt die mit dem Bus vom Messebahnhof Hannover-Laatzen zum Kreishaus nach Bad Fallingbostel gebrachten ukrainischen Flüchtlinge im Sitzungssaal der Kreisverwaltung.

Die Strukturen zur Aufnahme und Unterbringung der vor dem Krieg in ihrem Land geflüchteten Ukrainer greifen, doch es gibt noch erkennbar Abstimmungsbedarf. Am gestrigen Donnerstagnachmittag sind die ersten dem Landkreis zur Unterbringung zugewiesenen Kontingentflüchtlinge im Heidekreis eingetroffen. Es sind Geflüchtete, die über den zum bundesweiten Drehkreuz erklärten Bahnhof an den Messehallen in Hannover-Laatzen mit dem Zug via Frankfurt/Oder zur Hauptumschlagsbasis, kurz HUB, in die Landeshauptstadt gekommen waren.

Strapazen der Flucht erkennbar

Ursprünglich seien dem Landkreis, der als einer der Ersten Unterbringungskapazitäten gemeldet hatte, 63 Menschen aus dem osteuropäischen Land angekündigt worden, so Landkreissprecherin Cornelia Reithmeier. Diese Zahl sei dann nach oben korrigiert worden. „Wenn es alle waren, die uns mitgeteilt waren, dann sind 83 Personen aus dem Bus gestiegen“, sagt Landrat Jens Grote, der die Ukrainer im Sitzungssaal des Kreishauses in Bad Fallingbostel begrüßte. Neben besagten 83 Personen – zum allergrößten Teil Frauen und Kinder sowie fünf unbegleitete Männer – waren auch einige Haustiere, die die Geflüchteten neben ihren wichtigsten Habseligkeiten gerettet hatten, mit an Bord des Busses und sorgten für einigen Betrieb in dem ansonsten für Kreistagszusammenkünfte und andere Veranstaltungen vorgesehenen Sitzungssaal.

Den meisten waren die Strapazen der Flucht und der langen Anreise anzusehen. Sie waren erkennbar froh, zwischendurch einmal zur Ruhe kommen zu können.

Nach einer Stärkung und einigen Instruktionen zum weiteren Ablauf in ihrer Sprache ging es weiter in bereitstehenden Fahrzeugen mehrerer Hilfsorganisationen, mit denen die Geflüchteten in die Kommunen des Heidekreises gebracht wurden, wie es die Rollenverteilung bei diesem Aufnahmeverfahren vorsieht. Der Landkreis ist zuständig für die Koordination, die Akquirierung und Bereitstellung der Unterkünfte ist Sache der Städte und Gemeinden. „Die Kommunen haben Großartiges geleistet,“ zeigte sich Grote angetan von der Zusammenarbeit der Verwaltungsebenen.

Weiterer Bus mit Geflüchteten aus Oerbke

Im Verlauf des gestrigen Tages kam ein weiterer Bus mit geflüchteten Ukrainern am Kreishaus an. Deren Anreise war jedoch deutlich kürzer: Sie kamen aus dem wenige Kilometer entfernten Ankunftszentrum Bad Fallingbostel-Oerbke. Wie viele genau es sein würden, wusste Grote noch nicht zu sagen: „zwischen 36 und 50“. Hintergrund ist eine Entlastung der von der Landesaufnahmebehörde (LAB) betriebenen Einrichtung am Rand des Truppenübungsplatzes. Deren Kapazitätsgrenze war in dieser Woche durch den Zugang zahlreicher ukrainischer Geflüchteter erreicht.