Harry-Logistikzentrum startet Anfang Mai den Betrieb

Innerhalb von neun Monaten hat das Unternehmen Harry-Brot in Soltau ein neues Logistikzentrum gebaut. Dort werden 20 Arbeitsplätze geschaffen. Foto: at

Anfang Mai soll das Logistikzentrum des Unternehmens Harry-Brot in Soltau in Betrieb gehen. Innerhalb von neun Monaten wurde auf einer Fläche von 22000 Quadratmetern der Standort direkt an der Autobahn 7 errichtet. Rund 16 Millionen Euro wurden investiert.

Die Logistikhalle des Brot- und Brötchenherstellers befindet sich in direkter Nachbarschaft zum eigentlichen Produktionsstandort. Seit 2008 hat die Großbäckerei im Industriegebiet Soltau-Ost III einen von zehn Produktionsstandorten. Dieser ist seit dem ständig gewachsen, gehört inzwischen zu einem der größten Standorte.

500 Mitarbeiter bei Harry-Brot in Soltau

Mittlerweile arbeiten rund 500 Menschen in Soltau für Harry-Brot. Sie produzieren Schnittbrot, Tiefkühlware und seit der Pandemie bevorzugt zudem Brötchen zum Fertigbacken.

Vor allem für diese Produkte benötigt das Unternehmen erhöhte Lagerkapazitäten und damit das neue Logistikzentrum. Ursprünglich sollten im Tiefkühlwerk in Soltau ausschließlich Tiefkühl-Brötchen produziert werden. Die Aufbackware mache inzwischen 70 Prozent der Produktion aus, kann allerdings nicht im schon bestehenden Hochregallager gelagert werden. Das sei nur den Tiefkühlprodukten vorbehalten, hieß es aus dem Unternehmen.

Insbesondere überzeugte das Unternehmen mit Hauptsitz in Schenefeld bei Hamburg die gute verkehrstechnische Anbindung des neuen Logistikstandorts. Durch die Erweiterung könnten etliche Fahrkilometer im Harry-Logistiknetz eingespart werden, weil keine anderen Zwischenlager angefahren werden müssten. Ohne Umwege und Zeitverzug beliefere das Unternehmen innerhalb weniger Stunden Super- und Verbrauchermärkte mit der Ware. Der Standort sei Dreh- und Angelpunkt für die Vertriebsgebiete Nord und Mitte.

Besonderes Augenmerk hat Harry-Brot bei der Errichtung der neuen Halle auf die CO2-Neutralität des Gebäudes gelegt. Laut Unternehmen sorge dafür auch eine gewaltige Fotovoltaikanlage auf dem Dach der Halle. Überschüssige Energie könne ebenfalls am Standort Soltau eingesetzt werden.

Die Halle selbst ist rund achteinhalb Meter hoch, ein führerloses Transportsystem soll darin installiert werden und Stück für Stück in Betrieb gehen. Rund 20 Arbeitsplätze werden geschaffen, damit sei es der größte Logistikstandort von Harry-Brot. Die maximale Verweildauer der Ware in der Halle soll bei drei Tagen liegen.

In nur neun Monaten entstand die neue Halle. Foto: at

Außer in Soltau produziert Harry-Brot auch in seinem Werk in Schneverdingen. Mit der Inbetriebnahme des neuen Logistikstandortes am der A7 produziert Harry-Brot im Industriegebiet nun auf einer Fläche von rund 23 Hektar. Das sind gut 32 Fußballfelder. Die Flächen in Soltau-Ost III sind so gut wie komplett bebaut. Die Stadt plant aktuell weitere Industrie- und Gewerbeflächen in Soltau-Ost IV – auch verkehrsgünstig an der A 7 gelegen, östlich der B 71 in Harber.

Harry-Brot gegründet 1688

Ab 2008 wurde am Harry-Standort in Soltau zunächst ausschließlich Frischbrot produziert. Im weiteren Bauabschnitt entstand eine Tiefkühlbäckerei, später eine Schnittbrotanlage. Der Standort gehört mittlerweile zu den größten Standorten des Unternehmens mit Sitz in Schenefeld bei Hamburg. Insgesamt arbeiten in dem Unternehmen rund 4500 Mitarbeiter, und mit rund einer Milliarde Umsatz im Jahr ist Harry Marktführer für Brot- und Backwaren in Deutschland. Das Unternehmen beliefert pro Tag rund 11500 Geschäfte und 10000 Backstationen des Lebensmitteleinzelhandels. 2021 feierte das Unternehmen sein 333-jähriges Firmenjubiläum. Am 9. Mai 1688 war Johann Hinrich Harry als Bäckermeister in die Zunft in Altona aufgenommen worden, das Unternehmen ist noch immer in Familienbesitz.