Senioren sind häufig Opfer von Betrugsmaschen

Der Enkeltrick ist immer noch ein häufiger Betrugsfall, vor dem die Polizei warnt. Aber auch in Chatnachrichten ist man nicht vor vorgetäuschten Notsituationen sicher. Wachsam sein, rät die Polizei. Foto: Pixabay

Die Betrüger sind in der Corona-Zeit kreativer geworden: Während das zunehmende Arbeiten aus dem Homeofice, den Einbruchsdiebstahl hat uninteressant werden lassen, sind die Betrugsmaschen professioneller und vielfältiger geworden, wie Kathleen Schwarz von der Polizeiinspektion Heidekreis sagte. Senioren sind besonders häufig Opfer dieser Straftaten. Deshalb hat der Stadtpräventionsrat am Montag insbesondere Senioren zu einer Informationsveranstaltung in die Freizeitbegegnungsstätte Schneverdingen eingeladen, um sie in die Tricks und Strategien der Betrüger einzuweihen.

Risiko wird gescheut

„Es ist ein sehr lukratives Geschäft, weil kaum Logistik und technischer Aufwand nötig sind“, erklärt die Polizistin, die für Prävention im Heidekreis zuständig ist. Das Risiko, beim Einbruch erwischt zu werden, werde in Zeiten des Homeoffice gescheut. Besonders ältere Menschen werden bevorzugt abgezockt. Sie leben oft allein und scheuen die Rückversicherung im Familienkreis, beispielsweise wenn der Enkeltrick angewandt wird. „Viele schämen sich, es ist einem peinlich. Deshalb gehen wir von einer größeren Dunkelziffer aus“, sagt Schwarz. Zudem leiden Senioren häufig unter Schwerhörigkeit und zeigen Unsicherheiten im Umgang mit einem Handy. Dies nutzen Betrüger aus. Wie hoch der Schaden im vergangenen Jahr war, konnte die Polizeibeamtin sagen: „In Niedersachsen sind 2,9 Millionen Euro durch Betrugsstraftaten an Schaden entstanden.“

Aktuelle Vorfälle: Die Polizei warnt

Wie aktuell Betrügereien sind, zeigt ein Blick auf die Polizeimeldungen der vergangenen Tage: Die Polizei warnt vor Chat-Nachrichten in WhatsApp, in denen sich die Täter als Angehörige ausgeben, eine neue Handynummer mitteilen möchten, weil das eigentliche Handy defekt sei. Im Zuge des Chats werden Geldbeträge gefordert, da aufgrund des defekten Handys nicht auf das Online-Banking zugegriffen werden könne. Um nicht darauf reinzufallen, rät die Polizei sich unbedingt persönlich mit den Familienangehörigen in Verbindung zu setzen, um einen Betrugsversuch auszuschließen. In weiteren Fällen gab es Anrufe, die vermitteln sollten, dass es zu einem Missbrauch von Ausweispapieren gekommen sei. Vermeintliche Seriosität soll vermittelt werden, indem die Polizeibehörden Interpol und Europol genannt werden. Wer damit konfrontiert wird, solle das Gespräch sofort beenden und sich bei der Polizeidienststelle melden.

Energieverträge neuer Aufhänger der Betrüger

Wie flexibel und brandaktuell Betrüger agieren, bemerkt die Polizei bei den Abo-Fallen. Sie geben sich als Energieversorger aus und bieten günstigere Verträge. Rat der Polizei: sich auf keinen Fall, um den Finger wickeln lassen!