Stau-Runde bislang ohne konkretes Ergebnis

Inzwischen schon fast ein Dauerzustand: Aufgrund der Sanierungsarbeiten auf der A7 staut sich dort und auf den ausgewiesenen und auch auf den nicht ausgewiesenen Umleitungen der Verkehr wie hier in Soltau. Foto: at

Die Situation auf den Straßen entlang der Autobahn 7 entspannt sich in diesen Tagen kaum. Am vergangenen Freitag gab es einen vorläufigen Höhepunkt. In Richtung Süden war die A 7 aufgrund eines Unfalls für elf Stunden komplett gesperrt. Zwangsläufig quälte sich der Autobahnverkehr unter anderem durch Soltau.

Eine schnelle und unkomplizierte Lösung für das Verkehrsproblem gibt es nicht. Das ist ein Ergebnis des Runden Tisches, der kürzlich die Verwaltungsspitzen Soltaus, Wietzendorfs und Bad Fallingbostels in der Kreisstadt zusammenführte. Mit dabei waren Vertreter der Polizei sowie des Landkreises. Es ging um die aktuelle Stausituation aufgrund der Sanierung zwischen Dorfmark und Bad Fallingbostel, aber auch um die Zukunft, wenn die A7 auf drei Fahrspuren ausgebaut werden soll. Das ist erst ab 2028 oder 2029 der Fall, muss angesichts der schon jetzt absehbaren Herausforderungen gut vorbereitet werden.

Dennoch, so Bad Fallingbostels Bürgermeister Rolf Schneider, wolle man sich zunächst in den drei Kommunen über eigene Möglichkeiten der verbesserten Verkehrsführung Gedanken machen. „Wo gibt es die Brennpunkte, wo kann gemeinsam mit Ordnungsamt und Polizei nachgeschärft werden.“

In Soltau liege der Fokus auch auf dem Lkw-Verkehr, der häufig Kleinststraßen nutzt, um den Stau zu umfahren und nicht nur einmal an den Unterführungen von Heidebahn und Amerikalinie scheiterte. „Da prüfen wir im Moment, wie wir handeln können“, erklärt Erster Stadtrat Karsten Lemke. Bis Ende Oktober soll die Untersuchung der kommunalen Straße dauern. Lemke hofft auf einen Blumenstrauß an Maßnahmen, um die Situation für Soltau zu entschärfen.

Derweil müsse auch weiträumiger gedacht werden, beispielsweise mit Umleitungen über die A 1 und A 27, so Lemke. Dafür ist die Autobahn GmbH des Bundes zuständig. Deren Vertreter waren beim Runden Tisch nicht dabei, sollen es aber bei einer Runde am 9. November bei Landrat Jens Grote sein, bei der die größeren strukturellen Probleme beim A7-Ausbau im Mittelpunkt stehen sollen. Überlegt werden müsse, welche Maßnahmen dazu führen können, dass Autofahrer bei Stau den Ausschilderungen und nicht dem Navi folgen. Möglicherweise könne auch die Standspur, die im Zuge der Expo in Hannover häufig als Fahrstreifen zur Verfügung stand, reaktiviert werden. „Dann geht es um Rundfunkmeldungen, damit der Lkw-Verkehr trotz Stau auf der Autobahn bleibt“, so Schneider. Zunächst wolle man kleinere, unkomplizierte Lösungen umsetzen, die, so seine Hoffnung, in der Spitze zumindest die Belastung minderten. Am Ende aber fehle sowieso eine wichtige Gruppe am Runden Tisch: die Autofahrer selbst.

Bundeswehr nicht die Schuldige

Zuletzt wurde die Platzrandstraße vor gut zwei Wochen spontan geöffnet, als die Ladung eines Gefahrguttransporters auf der A7 bei Bad Fallingbostel in Brand geraten war und ein kilometerlanger Stau drohte. „Eigentlich ist die Straße für den Umleitungsverkehr gar nicht ausgebaut“, so Bad Fallingbostels Bürgermeister Rolf Schneider. Mit der Aussage deutet sich an, was Schneider dann auch klar sagt: Die Bundeswehr soll künftig im Zuge der Umleitungsdiskussion nicht mehr der Buhmann sein. Darüber sei sich der Runde Tisch in seinem Haus einig geworden: Die Schuld bei der Bundeswehr zu suchen, sie als Verhinderer darzustellen, das sei ein Unterfangen, „das nicht zum Erfolg führt.“ Gerade mit Blick darauf, dass die Flächen zwischen Munster und Bad Fallingbostel das Übungsdrehkreuz für den östlichen Raum der EU werden.

Anja Trappe