Auf der Linie 156 zwischen Bispingen und KGS ruckelt`s noch

Mit rund 30 Schülerinnen und Schülern, die auf dem Heimweg Richtung Bispingen müssen, war die Linie gestern Mittag um kurz nach 13 Uhr nicht überfüllt. Zu anderen Zeiten sieht dies nach Schilderung der Eltern schlechter aus. Foto: bk

An diesem Montagmittag läuft an der Bushaltestelle Schulzentrum in Schneverdingen alles ruhig und geordnet ab. Rund 30 Schülerinnen und Schüler der Kooperativen Gesamtschule (KGS) steigen um 13.10 Uhr in den Bus 156 mit Fahrtrichtung Bispingen. Nur wenige Jugendliche stehen in der Kinderwagen-Nische, aber theoretisch hätten sie auch noch einen Sitzplatz abbekommen können. Rund 20 weitere Schüler haben den Bus um 12.10Uhr genommen. Doch frühmorgens muss es nach Erfahrungen der Schüler und Eltern immer noch massive Probleme auf der Strecke geben. Schulleiter Mani Taghi-Khani hatte kürzlich eine Schulelternratssitzung, in der das Thema unvermittelt mit einer Vehemenz zur Sprache kam, die ihn überraschte. Er will eine Eskalation abwenden.

Bus immer noch überfüllt

Der Bus soll regelmäßig überfüllt sein, wenn er morgens an der Grund- und Oberschule in Bispingen, die Kinder und Jugendlichen aufnimmt. Ranzen würden eingequetscht, schilderte eine Mutter bei der Sitzung. Auch dass Schüler an der Haltestelle nicht mitgenommen würden, sei jetzt im zweiten Schulhalbjahr immer noch vorgekommen, wurde Taghi-Khani zugetragen. Dies sei absolut ungewöhnlich. Er erlebe es seit mehreren Jahren, dass sich zum Schuljahresbeginn der Schulbusverkehr, insbesondere auf der Strecke von Bispingen nach Schneverdingen, einspielen müsse. So sei es auch in diesem Jahr gewesen. Hinzukam ein erhöhter Krankenstand bei den Busfahrern, unter dem aber der Betrieb der Heideshuttle-Linien stärker litt, wie Thomas Waugh, Betriebsleiter bei den Verkehrsbetrieben Heidekreis bereits in vorangegangener Berichterstattung schilderte. Er zählt 72 Schülerinnen und Schüler aus Bispingen, wohingegen die KGS von 118 Kinder und Jugendlichen aus allen Jahrgängen weiß. Die Differenz von 46 Schülern kann mit den über 16-Jährigen zusammenhängen, die sich eigenständig mit Wochen- oder Monatskarten versorgen müssen. Bis zum Ende der allgemeinen Schulpflicht stellt der Landkreis Heidekreis eine Buskarte für Schüler aus.

Runder Tisch zur Klärung

Dem Schulleiter liegt viel an einer Klärung der Problemlage, um schnellstmöglich eine Verbesserung herbeizuführen. Er fürchtet sonst eine abschreckende Wirkung auf Eltern, die ihre Kindern demnächst anmelden würden. „Wir müssen miteinander sprechen, nicht übereinander“, sagt Taghi-Khani. Er will einen Runden Tisch einberufen, dieser soll zeitnah direkt nach den Osterferien tagen. Der Schulelternrat, der derzeit kommissarisch von Sonja von Elling angeführt wird, organisiert eine Umfrage unter den Eltern, um die Beschwerden zu bündeln. Betriebsleiter Waugh hat bereits zugesagt, genauso wie ein Vertreter des Landkreises als Schulträger der weiterführenden Schule.

Schulbusbetrieb dominiert Buslinienverkehr

Die Finanzierung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) wird sowohl vom Land Niedersachsen als auch den Landkreisen finanziert. Der Eigenanteil des Heidekreises beläuft sich im Haushalt 2022 auf 2,9 Millionen Euro für den ÖPNV inklusive der Schülerbeförderung. Zudem kauft der Landkreis bei den Busunternehmen Schülersammelzeitkarten (Jahrgänge 1 bis 10) für insgesamt 1,93 Millionen Euro. Die Verkehrsgemeinschaft Heidekreis registriert steigende Passagierzahlen: 5119 Kinder und Jugendliche nutzen in diesem Schuljahr die Busse im Linienverkehr. 4572 Schülerinnen und Schüler unter 16 Jahren bekommen eine Busfahrkarte über den Landkreis. Darüber hinaus gibt es 547 Jahresabos des neuen Schüler-Azubi-Tickets.