Es müssen nicht immer Kühe, Schafe oder Hühner sein

Nasenküsschen für Beke Marquard: Zu einigen Tieren ist das Verhältnis besonders herzlich. Foto: uh

Känguru Skippy, Alligator Sammy oder auch einmal eine Monokel-Kobra: Ausgebüxte exotische Tiere sorgen in den nachrichtenarmen Sommerwochen immer wieder für Schlagzeilen. Mit der Sichtung einer Löwin in einem Waldgebiet zwischen Berlin und Brandenburg schien 2023 einen besonders spektakulären Fall zu bieten, die Medien griffen ihn gierig auf – bis sich herausstellte, dass es sich wohl nur um ein wenig exotisches Wildschein gehandelt hatte.

Für Erstaunen sorgt regelmäßig, was für ungewöhnliche Tierarten in Deutschland überhaupt privat außerhalb großer Zoos gehalten werden. Die Motive der Halter sind unterschiedlich, mal geht es um reine Liebhaberei, mal stehen kommerzielle Interessen im Vordergrund. In Brandenburg, so wurde im Zuge der vermeintlichen Löwensichtung bekannt, leben offiziell 23 der aus dem südlichen Afrika stammenden Raubkatzen. Neben Zoos und Zirkusunternehmen ist beim Landesumweltamt auch eine Haltung durch eine Privatperson registriert.

Auch der Heidekreis muss sich, was exotische Tierhaltungen betrifft, nicht verstecken. Das liegt nicht nur an den Tier- beständen des Weltvogelparks in Walsrode und des Serengeti-Parks in Hodenhagen. Der Landkreis mit seiner ländlichen Struktur bei gleichzeitiger Nähe zu großen Städten eignet sich generell gut für Tierhaltung und Zucht. Und gehalten werden nicht nur die klassischen Nutztiere, Pferde oder Heidschnucken. In einer Sommerserie stellt die Böhme-Zeitungen in loser Folge ungewöhnliche Tierhaltungen aus dem Heidekreis sowie ein Beispiel aus dem Nachbarkreis Rotenburg vor. Es geht etwa auf eine Bisonfarm, zu den Wasserbüffeln an der Aller und den Alpakas der Farm „Seelenheil“.

Kamele und Kängurus

Den Auftakt der BZ-Sommerserie macht in der heutigen Ausgabe (26. Juli) eine Kamelherde, die nicht in der Sahara oder auf der arabischen Halbinsel lebt – sondern vor den Toren des Heidekreises. Die Haltung der Hiddinger Karawane bei Visselhövede im Landkreis Rotenburg begann einst als Hobby. Inzwischen hat sie sich längst zu einem Nebenerwerb entwickelt. Die Tiere waren bereits bei „Wetten, dass ...?“ zu sehen und werden zu verschiedensten Anlässen gebucht, zum Beispiel für eine Hochzeit. Sie haben auf dem Hof der Familie Marquard weit entfernt vom eigentlichen Lebensraum ihrer Art eine Heimat gefunden. Auf dem Anwesen gibt es neben den Wüstenschiffen weitere exotische Tiere zu bestaunen. So hüpfen dort Benett-Kängurus herum. Sie leben in freier Natur auf der australischen Insel Tasmanien.