Rund 30 000 Euro Schaden am Spezialfahrzeug

Fassungslos über die Zerstörung am Kettendumper und im Pietzmoor zeigt sich Stefan Wormanns, Koordinator beim Verein Naturschutzpark. Foto: jul

Einen Tag hätte es noch gedauert, bis das Aufschichten der Dämme abgeschlossen gewesen wäre. Die Wiedervernässung im Pietzmoor in Schneverdingen ist für den Verein Naturschutzpark (VNP) ein Dauerprojekt genauso wie das ständige Entkusseln der Heide. Aber aktuell setzt der VNP ein Förderprojekt um. Nun muss der Mitarbeiter von Unternehmer Sascha Voß aus dem Landkreis Rotenburg drei weitere Tage investieren, weil unbekannte Täter mit dem Kettendumper einen erheblichen Schaden angerichtet haben. Am Mittwoch hat Voß zusammen mit Stefan Wormanns, zuständiger Koordinator für das Naturschutzgebiet beim Verein Naturschutzpark (VNP), die Schäden vor Ort begutachtet und musste das Fahrzeug aus dem Moor bergen.

Vandalismus im Moor

Tiefe Furchen auf dem Weg und dem angrenzenden Grünland zeugen von der wilden, unkontrollierten Fahrt mit dem Kettendumper. Mehrere Bäume sind angefahren und abgeknickt, dabei teilweise zerstört worden. Auch die Dämme, die das Wasser im Moor halten sollen, sind erheblich beschädigt, wie Wormanns mit fassungslosen Kopfschütteln quittiert. Weiterer Schaden ist auf dem Grünland sichtbar. Was von weitem noch nach kräftigen Wühlen von Wildschweinen aussieht, ist bei näherem Hinsehen der Schaden an der Drainage. Der etwa zwei Meter hohe Damm, der das Wasser im Moor hält, wurde mehrfach von den unbekannten Tätern rauf- und runtergefahren. Der Teil des Pietzmoors direkt hinter der Wellpappenfabrik Smurfit Kappa war vor einem Dreivierteljahr bereits Schauplatz eines Moorbrandes.

Mini-Bagger nach Hause transportiert

Unternehmer Voß hatte den Mini-Bagger am Freitag, als zuletzt regulär dort gearbeitet wurde, vorsorglich nach Hause transportiert. Der Kettendumper stand rund 30 Meter entfernt vom befestigten Weg und war von Wasser eingeschlossen. Doch trotz dieser Lage hielt es unbekannte Täter am Sonntagabend nicht davon ab, sich unrechtmäßig daran zu schaffen zu machen. Voß geht davon aus, dass es sich mindestens um zwei Täter handeln müsse, da das Fahrzeug über einen Kurzschluss in Betrieb gebracht wurde. Anwohner in Dannhorst hätten am Sonntagabend zwischen 19.30 Uhr und 20 Uhr Geräusche des Kettendumpers wahrgenommen. Bei der Polizei gemeldet wurde der Schaden am Fahrzeug aber erst am Montag. Dabei ist auch offenbar geworden, wie dem Polizeibericht zu entnehmen ist, dass Ölleitungen gerissen sind und Öl ins Moor gelaufen ist. Ob der VNP Anzeige gegen unbekannt stellt, wird noch geklärt.

Unternehmer stellt Belohnung in Aussicht

Für Voß ist der Vandalismus-Vorfall extrem ärgerlich. Er schätzt den Schaden auf rund 30 000 Euro. Ob dieser zu reparieren sei, muss sich noch klären. Sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, belohnt der Unternehmer mit 5000 Euro. Zeugen, die Hinweise zur Tat geben können, sollten sich bei der Polizeistation in Schneverdingen unter (05193) 982500 melden.