Landrat: HKK ohne Haltepunkt der Bahn wäre ein Treppenwitz

In unmittelbarer Näher des Bahnübergangs Walsrode Straße muss ein Bahn-Haltepunkt für das künftige Heidekreis-Klinikum gebaut werden. Darüber sind sich (von links) Landrat Manfred Ostermann, HKK-Geschäftsführer Dr. Achim Rogge und Bad Fallingbostels Bürgermeisterin Karin Thorey einig.

In unmittelbarer Näher des Bahnübergangs Walsrode Straße muss ein Bahn-Haltepunkt für das künftige Heidekreis-Klinikum gebaut werden. Darüber sind sich (von links) Landrat Manfred Ostermann, HKK-Geschäftsführer Dr. Achim Rogge und Bad Fallingbostels Bürgermeisterin Karin Thorey einig.

Zurzeit rauscht der Erixx noch ungebremst über den Bahnübergang im Verlauf der Walsroder Straße am südlichen Ortausgang von Bad Fallingbostel. Das soll sich ändern, wenn das neue Heidekreis-Klinikum (HKK) seinen Betrieb aufnimmt. „Ende 2026 oder etwas später“, so HKK-Geschäftsführer Dr. Achim Rogge. Dann soll es dort einen Bahn-Haltepunkt geben.

Wichtig auch für die Mitarbeiter

Davon ist noch nichts zu sehen. Jetzt macht Bad Fallingbostel Druck und bringt das Thema auf die Agenda: Einstimming hat der Rat der Kreisstadt am Montag eine Resolution an das Land beschlossen, in der ein Halt in fußläufiger Entfernung zum HKK-Standort F4 gefordert. Dieser Standort biete als einziger der näher untersuchten die Möglichkeit, durch die Einrichtung eines Haltepunkts „Heidekreis-Klinikum“ direkt per Bahn erreichbar zu sein, verweist die Stadt auf die Lagegunst. Das sei wichtig für Patienten und Besucher der auf eine Kapazität von 376 Betten ausgelegten Kinik, aber auch für die mehr als 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, „die dann jeden Morgen hier einfliegen werden“. „Dieses nicht unerhebliche Fahrgastpotenzial sollte von der Heidebahn abgeschöpft werden“, empfiehlt der Stadtrat. Angestrebt werde ein Haltepunkt und kein Ersatz für den etwa zwei Kilometer entfernt gelegenen „Hauptbahnhof“, betont Bürgermeisterin Karin Thorey. Eigentlich spreche alles dafür. Doch ein Selbstläufer dürfte es nicht werden, hat Landrat Manfred Ostermann allenfalls verhaltene Signale von der Landnahverkehrsgesellschaft (LNVG) erhalten.

LNVG reagiert noch verhalten

Dort hatte der Landkreis den Wunsch nach einem Haltepunkt bereits vorgetragen. Das habe die LNVG zur Kenntnis genommen und mitgeteilt, dass es nicht einfach sei, „einen zusätzlichen Halt und damit eine weitere Verzögerung von zwei bis drei Minuten auf dem bereits jetzt eng getakteten Fahrplan“ einzubauen. Immerhin: „Bei der LNVG ist man nicht ganz abgeneigt.“ Hoffnung setze der Landkreis in eine Bahn-Resolution, mit der der Kreistag 2020 einen zweigleisigen Ausbau der Heidebahn gefordert hatte. Dazu werde es demnächst eine gutachterliche Untersuchung geben, die sich mit der Machbarkeit eines HKK-Haltepunkts befassen solle. Auch wenn es bis zur Eröffnung des neuen HKK keinen Ausbau der Heidebahn geben sollte, müsse es möglich sein, bei einem weiter eingleisigen Bahnbetrieb einen HKK-Halt einzurichten, betont der Landrat: „Alles andere wäre ein Treppenwitz.“