Landrat beklagt geringes Interesse an Impfaktion

Wollen sich auf der guten Lage im Kreis nicht ausruhen (von links): Landkreissprecher Andreas Pütz, die Fachbereichsleiter Dr. Andreas Happersberger, Karsten Mahler, Ralf Bahlo und Landrat Manfred Ostermann. Foto: js

Wollen sich auf der guten Lage im Kreis nicht ausruhen (von links): Landkreissprecher Andreas Pütz, die Fachbereichsleiter Dr. Andreas Happersberger, Karsten Mahler, Ralf Bahlo und Landrat Manfred Ostermann. Foto: js

Die Inzidenz im Heidekreis liegt bei 0, das zumindest gab das Robert-Koch-Institut (RKI) am gestrigen Donnerstag für den Landkreis als aktuelle Inzidenz an. Das war auch für Landrat Manfred Ostermann eine Überraschung, der erst in einigen Tagen mit diesem Wert gerechnet hatte. Denn zuletzt hatte der Kreis erst am Montag drei Neuinfektionen gemeldet. Ostermann kündigte eine Nachfrage beim RKI an, die Antwort stand zu Redaktionsschluss noch aus. Der Landrat sagte aber auch: „Es gibt eigentlich keinen Grund, die Zahlen des RKI zu bezweifeln. Und der Wert ist ja auch ganz schön.“

Zu viel Optimismus wollte Ostermann bei der Pressekonferenz zur Corona-Lage im Kreis aber auch nicht aufkommen lassen: „Corona ist noch nicht vorbei, wir werden damit noch einige Zeit zu tun haben.“ Die aktuelle Lage sei zwar fantastisch, sagte Dr. Andreas Happersberger, Fachbereichsleiter Gesundheit, für den Herbst erwarte er aber einen erneuten Anstieg der Fallzahlen, die dann auch auf die Delta-Variante zurückzuführen sein würden: „Man wird sehen, ob das eine neue Welle wird oder nicht, aber ich hoffe, dass das nicht passiert.“

Veränderungen in Arbeitsabläufen beim Gesundheitsamt nur marginal

Aber auch wenn die Inzidenz wie zurzeit stabil unter zehn ist, bedeute das für die Abläufe rund um die Kontaktnachverfolgung und Quarantäne nur marginale Änderungen, so Ostermann. Nach wie vor gebe es eine enge Kontaktnachverfolgung, außerdem werde das Gesundheitsamt weiterhin bei seiner Arbeit von Kräften der Bundeswehr und des RKI unterstützt.

An einer anderen Corona-Baustelle bleibt das Prozedere ebenfalls wie gehabt. „Wir bekommen ganz wenig Impfstoff für die Erstimpfung, da die Impfzentren hauptsächlich die Zweitimpfungen machen sollen“, erklärt Ostermann. Eine Ausnahme stellt da die Impfaktion am 1. und 2. Juli dar, bei der sich Menschen ab 25 Jahren mit dem Astrazeneca-Impfstoff impfen lassen können. Hier sei das Interesse bis jetzt gering, sagt Ostermann. 1300 Impfdosen stehen zur Verfügung, gerade einmal 300 Menschen haben sich bis jetzt für einen Termin angemeldet.

Impfungen für Kinder mit Vorerkrankungen am 10. Juli

Einen weiteren Aktionstag gibt es am 10. Juli, dann sollen im Impfzentrum Kinder ab zwölf Jahren mit einer Vorerkrankung geimpft werden. Kinder werden normalerweise nicht im Impfzentrum geimpft, aufgrund der Empfehlung der ständigen Impfkommission, die eine Impfung nur für Kinder mit Vorerkrankungen vorsieht. Auch der Kinderarzt, der für den Aktionstag vor Ort sein wird, sei außerhalb davon nicht für das Impfzentrum zu organisieren, erklärte Ostermann.