Helfer aus Soltau und Fallingbostel im Katastrophen-Einsatz

Auf dem Nürburgring werden zurzeit keine Rennen gefahren. Das Gelände ist das Basislager für die Helfer im verwüsteten Hochwassergebiet des Ahrtals. Die nötige Infrastruktur bauen auch zwölf THW-Helferinnen und -Helfer aus Soltau mit auf. Foto: THW/Lukas Hannig

Auf dem Nürburgring werden zurzeit keine Rennen gefahren. Das Gelände ist das Basislager für die Helfer im verwüsteten Hochwassergebiet des Ahrtals. Die nötige Infrastruktur bauen auch zwölf THW-Helferinnen und -Helfer aus Soltau mit auf. Foto: THW/Lukas Hannig

Die Hochwasser-Katastrophe in Süddeutschland fordert auch die Helfer aus dem Heidekreis: Seit Sonntagmorgen sind die Ehrenamtlichen des Technischen Hilfswerks aus Soltau am Nürburgring im Einsatz. Dort wurde das zentrale Basislager zur Koordinierung der Einsätze im verwüsteten Ahrtal (Rheinland-Pfalz) eingerichtet.

Die zwölf Männer und Frauen aus Soltau ziehen seit der Ankunft Strippen für die Stromversorgung, legen Licht und Kanäle für Trink- und Abwasser, stellen Toilettencontainer auf, kümmern sich um die Verpflegung, wie THW-Mann Arne Seils berichtet.

Er schätzt, dass vom Nürburgring aus 2000 Einsatzkräfte koordiniert werden. „Noch sind wir in der Aufbauphase“, erklärt der Soltauer.

Dass es auch für die Helfer der Ortsgruppe Soltau ins Katastrophengebiet gehen wird, habe sich schon früh abgezeichnet. „Wir gehören zum Konzept Bereitstellungsraum des Landesverbandes“, erklärt Seils. Das bedeute, dass man für die Infrastruktur im Katastrophenfall verantwortlich sei.

Mit fünf Fahrzeugen und zusätzlichen Anhängern sind die Helfer am Sonntagmorgen gestartet. Mitgenommen haben sie alles, was für ihre Arbeit notwendig ist. „Wir haben unser Handwerkszeug immer dabei“, so Seils. Bislang ist der Einsatz bis zum kommenden Wochenende geplant: „Ich gehe aber davon aus, dass es noch ein bisschen länger geht.“

Zurück sind bereits die Helfer der DLRG-Ortsgruppe Bad Fallingbostel. Die sechs Retter gehören zu zwei angeforderten Landeseinsatzzügen der Wasserrettung. Am gestrigen Morgen habe es den Rückzugsbefehl gegeben, erklärt Jan-Hendrik Müller, Leiter Einsatz. Die Steinbachtalsperre in der Nähe von Rheinbach und Euskirchen sei für sicher erklärt worden. In den Orten in Nordrhein-Westfalen waren die Retter gefordert.

Aufgabe war laut Müller unter anderem die Sicherung der Talsperre und die Absicherung anderer Einsatzkräfte. Die Fallingbosteler halfen auch, Keller leer zu pumpen, suchten nach Opfern der Katastrophe oder nach Gefahrstoffen direkt an den Wasserläufen. Im Gepäck hatten die Fallingbosteler außer einem Boot zudem Pumpen und Notstromaggregate. Außerdem haben die Wasserretter ein leistungsfähiges 3D-Sonar in Betrieb, das unter Wasser Strukturen orten kann.

„Wir wären vorbereitet.“ Kreisbrandmeister Thomas Ruß und seine Kameradinnen und Kameraden stehen ebenfalls in den Startlöchern. Bislang wurden aus Südniedersachsen Feuerwehrleute nach Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz geschickt: „Sie sind diese Nacht zurückgekommen“, berichtet Ruß am gestrigen Montag davon, dass deren Einsatz auch aufgrund der geografischen Lage sinnvoll gewesen sei.

DRK-Chef: Mit Sachspenden noch abwarten

Von Kinderkleidung bis hin zu Betten – viele Menschen auch im Heidekreis wollen für die Betroffenen der Hochwasser-Katastrophe spenden. Soltaus DRK-Geschäftsführer Steffen Möhrmann bittet allerdings darum, noch abzuwarten: „Wir wissen im Moment noch nicht, was an Sachspenden überhaupt abgefragt wird.“

Das DRK im Heidekreis nehme jedenfalls keine Spenden an. Dringend benötigt würden jedoch Geldspenden, so Möhrmann. Gespendet werden kann über das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe von Caritas international, Deutsches Rotes Kreuz, UNICEF und Diakonie Katastrophenhilfe über: Commerzbank, IBAN: DE65 100 400 600 100 400 600, BIC: COBADEFFXXX, Stichwort: ZDF Hochwasser Deutschland, oder auch über das THW-Spendenkonto unter: Stiftung THW Sparkasse KölnBonn, IBAN: DE03 3705 0198 1900 4433 73, BIC: COLSDE33XXX. Weitere Informationen unter Hochwasserhilfe-navi.de.