Schneverdinger Endo-Klinik: Brandserie hält Feuerwehr in Atem

Während Atemschutzträger Chris Lüdemann auf dem Schutthaufen mit der Wärmebildkamera nach möglichen Glutnestern sucht, sichert sein Kollege Wolfgang Weseloh, der an seinem Geburtstag ausrücken musste, den Einsatzort ab. Foto: jul

Die dritte Brandalarmierung innerhalb von zehn Tagen ließ am gestrigen Donnerstag erneut die Feuerwehren aus Schneverdingen und umliegenden Ortsteilen zum Einsatz auf das Gelände der früheren Endo-Klinik ausrücken. „So langsam nervt es“, sagte einer der 59 Feuerwehrleute. Um 8.28 Uhr ging die Alarmierung los. Das frühe Eintreffen der Feuerwehren mit 15 Fahrzeugen konnte ein völliges Abbrennen des Gebäudes verhindern, sagte Feuerwehrsprecher Sören Schulz. Es liegt genau zwischen den beiden Gebäuden, die jeweils in den Nächten zum 10. und 17. Januar in Flammen standen.

Fachzug WT25 zur Wasserversorgung

Problematisch ist die Wasserzufuhr auf dem Gelände: Da die Bohrbrunnen vor Ort nicht ausreichend Wasser liefern, sind mehrere Tanklöschfahrzeuge notwendig. Nachdem beim ersten Großbrand ein regelrechter Pendelverkehr für den Wassernachschub eingerichtet wurde, sei beim zweiten Mal nach Auskunft von Gruppenleiter Schulz extra der Fachzug WT 25 angefordert worden. 5 mal 5000 Liter Wasser stehen darüber zur Verfügung. Dieser Fachzug sei seines Wissens ein Alleinstellungsmerkmal in Norddeutschland, der aufgrund der Waldbrandgefahr in der Heide eingerichtet wurde.
Dieses Mal war der Zugang zum Einsatzort nicht mehr erschwert. Aufgrund der fortgeschrittenen Abbrucharbeiten blockierten Betonsperren und Bagger bei den ersten beiden Einsätzen den Weg. Nun stellt sich der Bagger als Hilfe heraus. Er räumt den Einsatzkräften den Weg frei. Bauschutt verdeckt mögliche Glutnester, die ein Wiederaufflammen auslösen können. Mit Wärmebildkameras wurde kontrolliert, dass kein versteckter Flammenherd unentdeckt blieb. Nach drei Stunden war der Einsatz beendet.

Abrissreife Baracken, keine Menschen in Gefahr

Da es sich um abrissreife Baracken handelt, wird bislang keine Schadenssumme genannt. Erleichternd kommt hinzu, dass bei den Einsätzen nicht davon ausgegangen wird, dass sich Menschen in Gefahr befinden. Dennoch ist das unwegsame Gelände für die Feuerwehrleute selbst ein Risiko: Schächte, Gruben, Löcher bergen Gefahren. Die Polizei geht von Brandstiftung aus, da es keine elektrischen Leitungen mehr gibt. Darüber hinaus gebe man zum Ermittlungsstand keine näheren Auskünfte. Dennoch hoffe man auf Hinweise aus der Bevölkerung. Wer Beobachtungen gemacht hat, möge sich bei der Polizeiinspektion in Soltau über s (0 51 91) 93 80 0 melden.