Autobahn bei Soltau bleibt noch rund zehn Jahre ein Nadelöhr

Von der dänischen Grenze bei Flensburg bis Füssen im Allgäu durchzieht die Autobahn 7 die Bundesrepublik in Nord-Süd-Richtung. Mit rund 960 Kilometern ist sie die längste Verbindung im deutschen Autobahnnetz. Etwa 290 Kilometer verlaufen auf niedersächsischem Gebiet, zum weit überwiegenden Teil sechsspurig.

Abschnitt ist ein Stau-Schwerpunkt

Auf dem 24-Kilometer-Abschnitt zwischen Bad Fallingbostel und Soltau-Ost dagegen gibt es nur zwei Fahrstreifen je Richtung, was ihn bei dem hohen Verkehrsauskommen regelmäßig zu einem Stau-schwerpunkt macht. Pläne, ihn auszubauen, wie vor wenigen Jahren bereits ein acht Kilometer langes Teilstück nördlich des Walsroder Dreiecks, gibt es schon lange. Komplett umgesetzt werden sie in diesem Jahrzehnt aber nicht mehr.

Für die neuneinhalb Kilometer zwischen Bad Fallingbstel und Dorfmark läuft seit Ende 2020 ein Planfeststellungsverfahren. Wann es zum Abschluss gebracht werden kann und ein rechtssicherer Feststellungsbeschluss vorliegt, da will sich Patrick Amrhein von der Niederlassung Nordwest der federführenden Autobahn GmbH nicht festlegen. Die Sichtung der eingegangenen privaten Einwendungen und Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange habe verschiedene Schwerpunkte ergeben. Da müsse jetzt ein großer Packen an Einwendungen und Stellungnahmen bewertet werden. Im günstigen Fall, ohne zweite Auslegung, würde das Verfahren 2023 mit der Planfeststellung abgeschlossen werden und 2025 Baubeginn sein. So weit ist man auf dem mit knapp 15 Kilometern deutlich längeren Ausbaubereich zwischen Dorfmark und Soltau-Ost noch nicht. Da steckt die Planung noch im Vorentwurf. Insbesondere Themen wie Lärmschutz und Entwässerung müssten weiter ausgearbeitet werden, sagt Amrhein.

Kosten sind noch nicht ermittelt

In der ersten Hälfte dieses Jahres solle eine Öffentlichkeitsbeteiligung durchgeführt und 2023 das Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden. Wenn 2025 ein Feststellungsbeschluss vorliegt, könnte die bauliche Umsetzung 2027 in Angriff genommen werden. Erwartete Bauzeit: vier Jahre. Für den 2019 nach dreijähriger Bauzeit fertiggestellten acht Kilometer langen sechsstreifigen A7-Ausbau vom Walsroder Dreieck nach Norden waren 71 Millionen Euro fällig. Die Kosten des weiteren Ausbaus sind noch nicht kalkuliert.

Staatssekretär Enak Ferlemann (links) und der niedersächsische Verkehrsminister Dr. Bernd Althusmann tragen 2019 zum Abschluss der A 7-Ausbaues zwischen dem Walsroder Dreieck und Bad Fallingbostel das Baustellenschild symbolisch fort.