Bundeswehr-Bad wird für Zivilisten teilweise geöffnet

Das Beheizen des Allwetterbads in Munster würde über den kommenden Winter einen Millionenverlust bedeuten. Einen kleinen Lichtblick hat Bürgermeister Ulf-Marcus Grube im Gespräch mit der Bundeswehr erreicht, die ihr Schwimmbad partiell öffnen will.

In Munster gibt es in der Schwimmbadfrage einen Lichtblick: Die Bundeswehr öffnet ihr Schwimmbad an der „Oase“ teilweise für den zivilen Schwimmbedarf in der Örtzestadt. Unabhängig von den in der Stadt hochkochenden Emotionen hatte sich Bürgermeister Ulf-Marcus Grube mit den Streitkräften an den Tisch gesetzt. „Montags bis freitags zwischen 17 und 20 Uhr können wir das Schwimmbad der Bundeswehr nutzen“, liefert Grube Ergebnisse aus den Gesprächen mit dem Bundeswehrdienstleistungszentrum.

Bad-Schließung gegen drohenden Millionenverlust

Die heftige Kritik an der Schließung des Allwetterbads bekomme die Stadtverwaltung „relativ live“ mit, so der Bürgermeister. Man habe aber als Kommune den neuen Realitäten ins Auge sehen müssen. „Wenn das Bad vorher schon 700000 Euro jährlich Verlust einfährt, dann landet man bei den Energiepreisen jetzt bei ein paar Millionen Euro“, wird Grube deutlich und nennt die Preissteigerungen „exorbitant“. Mit Schwimmbädern verdiene man nie Geld, aber hier habe die Stadt mit den Stadtwerken Munster-Bispingen schlichtweg handeln müssen.

Die Schließung des Allwetterbades Munster vom 1. September bis zum 31. März 2023 sowie die Nutzungseinschränkung des Luhetalbades Bispingen (Sauna aus, Zeiten reduzieren, Schwimmkurse integrieren) seien alternativlos. Das Luhetalbad sei kleiner, besser zu heizen und verfüge über einen ablenkbaren Boden.

15 Stunden für Schwimmkurse

Im September werde das Bundeswehr-Schwimmbad noch für ein, zwei Wochen geschlossen, um eine Grundreinigung durchzuführen. Erst dann gehe es dort los.

Die Zeitfenster im Bundeswehr-Schwimmbad seien vor allem für die Bahnschwimmer gedacht. „Wir stellen die Aufsicht und zahlen an die Bundeswehr noch kleines Geld“, so Grube. Letzteres sei aber zweitrangig. Die Aufsicht würden wohl aus den Reihen der Allwetterbad-Mitarbeitern rekrutiert, die ansonsten in Kurzarbeit gehen müssen. Das im Detail zu planen, sei aber Sache der Stadtwerke.„Die Rehamaßnahmen selbst sind in Bispingen besser aufgehoben“, bleibt Grube bei den bereits angekündigten Maßnahmen. Jetzt müssen die zusätzlichen Zeitfenster von insgesamt 15 Stunden in die Planungen für die Kurse von DLRG und dem Sportverein einbezogen werden. Man pflege da einen engen Kontakt, Ziel sei es „eine bestmögliche Lösung auch für die weiteren Kurse zu erzielen.“

Voltaik wieder Thema

Die Örtzestadt will zudem das Thema Voltaik auf allen kommunalen Dächern noch einmal neu aufgreifen, um sich energetisch besser aufzustellen. Das sei in früheren Jahren noch zum Teil aus baustatischen Gründen verworfen worden, berichtet Bürgermeister Ulf-Marcus Grube. „Wir sind mit der Energieagentur da bereits im Gespräch“.

Im September sollen in den politischen Gremien alle Maßnahmen und die weiteren Planungen zur Ressourcenschonung wie Straßenbeleuchtung noch einmal aufgegriffen werden.