Kurzentschlossen im Hochwassergebiet geholfen

Die erste Tour hat Spuren am Fahrzeug hinterlassen. Für die nächste Tour haben Stefan Talke und Rina Sliwinski auch einen 7,5-Tonner organisiert. Foto: js

Die erste Tour hat Spuren am Fahrzeug hinterlassen. Für die nächste Tour haben Stefan Talke und Rina Sliwinski auch einen 7,5-Tonner organisiert. Foto: js

Eigentlich mag Stefan Talke die Aufmerksamkeit nicht. „Ich mache das ja nur, weil irgendjemand es machen muss. Und ich bin ja auch nicht der Einzige“, sagt der Schneverdinger Unternehmer. Aber er ist eben einer der Helfer, die ihm Hochwassergebiet geholfen haben. Talke hat sich am Freitagnachmittag auf den Weg ins Hochwassergebiet gemacht. In die Region rund um den Nürburgring. Dabei hatte er einige Lebensmittelspenden, hauptsächlich Wasser. Gespendet von einem Schneverdinger Supermarkt. Vor Ort hat er die Spenden verteilt und mit seinem Fahrzeug Transporte für die Sammelstellen am Nürburgring übernommen.

Den Entschluss, in die Hochwasserregion zu fahren, um zu helfen, habe er Donnerstagnacht getroffen, sagt Talke. Er kennt den Nürburgring und die Region hat Bekannte und Freunde dort. Talke wollte helfen, wusste aber vor allem auch, dass er mit seinem Wagen helfen kann. Er ist mit einem Ford Raptor ins Hochwassergebiet gefahren. Ein mehrere Meter langer und vor allem geländegängiger Pick-Up. „Solange keine sechs Meter tiefen Löcher in der Straße sind, komme ich mit dem Wagen überall durch“, sagt Talke.

Lebensmittel für die, die nicht selbst mobil sind

Um in der Hochwasserregion trotz zerstörter Infrastruktur Hilfe leisten zu können, ist das entscheidend. Mit seinem Wagen brachte Talke Lebensmittelspenden aus den Sammelstellen am Nürburgring zu den Menschen, die sich nicht selbst auf den Weg zu den Hilfsangeboten machen können. „Für diejenigen, die zum Beispiel aus Altersgründen nicht mehr so mobil sind, haben wir mit dem Pick-Up die Sachen direkt zu Ihnen bringen können“, sagt er.

Den Einsatz sieht man Talkes Auto noch an. Großflächig bedeckt der Schlamm das Fahrzeug. Zeit, es sauber zu machen, gibt es nicht und würde sich auch nicht lohnen. Zusammen mit seiner Lebensgefährtin Rina Sliwinski organisiert er bereits den nächsten Einsatz für das kommende Wochenende. „Die Lebensmittelversorgung läuft jetzt gut über die Einsatzkräfte vom Technischen Hilfswerk oder der Bundeswehr, was jetzt gebraucht wird, ist Material zum Aufräumen“, sagt Talke. Um möglichst viele Schubkarren, Bautrockner, Schaufeln, Gummistiefel und Batterien mitnehmen zu können, hat Talke eine Spendenaktion gestartet.

Zweite Fahrt ist am kommenden Wochenende geplant

Am Donnerstag sollen die damit gekauften Materialien auf die Fahrzeuge aufgeladen werden. Diesmal fährt auch ein 7,5-Tonner mit in die Region. Allerdings nur zum Transport, zum Verteilen ist Talke mit Freunden mit drei Pick-Ups unterwegs.

Es ist nicht das erste Hochwasser, das er erlebt. In seiner Heimatregion in Sachsen-Anhalt hat er schon zwei Hochwasser mitmachen müssen: „Ich kenne Hochwasser, aber diese Zerstörung, das habe ich noch nie erlebt. Es sieht dort aus wie nach einem Atomschlag.“

Spendenaktion: Alles zum Aufräumen wird gebraucht

In der Hochwasserregion wird zurzeit besonders Material zum Aufräumen gebraucht. Wie Schaufeln, Schubkarren, Abzieher, Besen, Klappkisten und Handlampen mit Akku oder Batterie. Für das Material, was Stefan Talke auf seiner zweiten Fahrt ins Hochwassergebiet für die Menschen vor Ort mitnehmen möchte, sammelt er Geld. Über Paypal kann für die Hilfsaktion gespendet werden. Die Spendenaktion findet sich unter dem Link www.paypal.com/pools/c/8Bjsb6vknv.