Siegerprojekt nun weiterentwickeln

Soltau. „1122“ ist die Nummer, die der Siegerentwuf für das neue Heidekreis-Klinikum lange getragen hat (BZ berichtete gestern). Denn der Prozess der Entscheidungsfindung war anonymisiert. Die Unterlagen und Modelle wurden eingereicht, ohne dass die letztlich entscheidenden 17 Preisrichterinnen und Preisrichter wussten, welches der finalen Architektenbüros dahintersteckte. Rund 35 Architekturbüros sind in Deutschland mit dem Bau von Krankenhäusern erfahren. Für den Berater in dem Vergabeverfahren, Uwe Drost, stand daher fest, dass sich an der EU-weiten Ausschreibung die „Crème de la Crème“ beteiligt habe. Von den 30 Bewerbern blieben 16 übrig. Unter denen wurde Anfang der Woche der Sieger gekürt, hinter dem eine Architektengemeinschaft aus Berlin, Braunschweig und Hannover steht.

Das Fach- und Sachpreisgericht war unter anderem mit Vertretern aus dem Heidekreis und vom Land, aber auch aus der Medizin und Architektur besetzt. Unter anderem gehörten Guido von Benken, Architekt und Referent für Krankenhausbauplanung und Finanzierung im Niedersächsischen Sozialministerium, Baudirektorin und Architektin Elisabeth Meyer-Pfeffermann als Leiterin des Referats Krankenhausbau Landesamt für Bau sowie Landtagsabgeordnete Gudrun Pieper (CDU), die Bürgermeisterinnen Karin Thorey aus Bad Fallingbostel und Helma Spöring aus Walsrode, HKK-Aufsichratsvorsitzender Hermann Norden, HKK-Geschäftsführer Dr. Achim Rogge und Landrat Manfred Ostermann dazu.

Nicht einfach sei die Umsetzung des Bauvorhabens am Standort gewesen, hieß es nach der Entscheidung. Obwohl lange Zeit die Rede davon war, dass das Gelände im Gegensatz zu der diskutierten Fläche bei Dorfmark nicht hügelig sei, muss nun doch ein Höhenunterschied von vier bis fünf Metern überwunden werden. Noch ist die Fläche zwischen Düshorner und Walsroder Straße landwirtschaftlich genutzt. Nach der Vorplanung geht es nun in die Feinplanung. Berater Drost erklärte, dass es gelte, mögliche Mängel abzustellen, das Projekt weiterzuentwickeln nach den Verbesserungswünschen der Auftraggeberin, dem Heidekreis-Klinikum. Zu den nächsten Planungsschritten gehöre die Gebäudeausrüstung, die Tragwerksplanung und insgesamt ein Planungsteam zusammenzustellen. Das nach europäischem Recht notwendige Vergabeverfahren werde mit den notwendigen Bietergesprächen fortgeführt. Es werde bei einem engen Austausch bleiben, erklärte auch HKK-Chef Rogge, der dann von einem genauen Kostenüberblick ausgeht, wenn die Baugenehmigungsreife des Projekts erreicht sei. Das Siegermodell und die weiteren Zeichnungen sollen nun zeitnah der Bevölkerung vor Ort unter den derzeit möglichen Coronabedingungen vorgestellt werden.

Ein Sockelgeschoss und vier Kuben als Bettenhäuser: So sieht der Entwurf für das neue Heidekreis-Klinikum in Bad Fallingbostel aus. Bei der Holzoptik wird es wahrscheinlich nicht bleiben. 	Foto: at

Ein Sockelgeschoss und vier Kuben als Bettenhäuser: So sieht der Entwurf für das neue Heidekreis-Klinikum in Bad Fallingbostel aus. Bei der Holzoptik wird es wahrscheinlich nicht bleiben. Foto: at

Anja Trappe