18. Saison abgeschlossen: Heide-Shuttle ist „volljährig“
Der Heide-Shuttle hat das Erwachsenenalter erreicht. Mit Abschluss der diesjährigen Saison am 15. Oktober hat er das 18. Betriebsjahr vollendet. Seit 2006 verkehren die Shuttle-Busse drei Monate lang täglich fahrplanmäßig in der Naturparkregion Lüneburger Heide und verbinden von Mitte Juli bis Mitte Oktober die Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele im Dreieck Buchholz/ Nordheide, Soltau und jetzt auch Lüneburg. Seit 2021 sind mehrere Kommunen des Landkreises Lüneburg in das Netz mit insgesamt mehr als 100 Haltestellen eingebunden. Der Ringlinienverkehr mit Niederflurbussen und Fahrradanhängern ist für Nutzer gratis. Die Kosten bestreiten die drei Landkreise und die beteiligten Kommunen.
Mittlerweile haben die Shuttle-Busse über eine Million Fahrgäste durch die Region um den Wilseder Berg kutschiert. In diesem Jahr kamen nach Angaben der Naturpark-Geschäftsführerin Hilke Feddersen rund weitere 65 000 dazu. Wie viele es genau waren, werde derzeit ermittelt. Bis zur Sitzung des Arbeitsgemeinschaft Heide-Shuttle Ende November sollen sie vorliegen. „Die Zahlen werden vom Buspersonal händisch aufgenommen“, erklärt Feddersen. Klar sei aber, dass die Ringlinie 1 von Oberhaverbeck über Niederhaverbeck, Einem, Ehrhorn, Wintermoor, Geversdorf, Schneverdingen, Heber, Scharrl, Bispingen und Behringen mit einer Fahrgastzahl unter 10 000 am schwächsten frequentiert war. Bei den übrigen Ringen lagen die Zahlen jeweils zwischen 12 000 und 15 000 Fahrgästen.
Damit sei das Niveau der Vorjahre erreicht, wobei eine Vergleichbarkeit zu 2022 kaum möglich sei, als sehr viele Busse aufgrund von Fahrermangel im Depot oder auf den Betriebshöfen der hiesigen Busunternehmen stehen blieben oder für die priorisierte Schülerbeförderung benötigt wurden. Die Fahrerproblematik, die der gesamten Busbranche zu schaffen macht, wirkt sich weiterhin auf den Fahrplan der Shuttle-Busse aus. Auch in der jetzt abgeschlossenen Saison habe es Ausfälle gegeben, „allerdings in deutlich geringerem Umfang“. An neun Tagen fielen im Bereich des Heidekreises auf den Ringen 1 und 4, auch die führen größtenteils durch den Heidekreis, Busse aus.
Etwa jeder fünfte Fahrgast hatte ein Fahrrad dabei. Nach Angaben des Vereins nutzen unter der Woche besonders Schulklassen und Gruppen sowie laut Geschäftsführerin Feddersen in diesem Jahr auch zahlreiche Kita-Gruppen das kostenlose Angebot für Ausflüge in die Heide.
Über die Hälfte der Fahrgäste aus der Region
Der Heide-Shuttle ist für viele Heidjer zu einer Alternative in einer Region mit überschau-barem Angebot im öffentlichen Personennahverkehr geworden. Befragungen im Auftrag des Naturparks in den Vorjahren haben ergeben, dass weit über 50 Prozent der Fahrgäste aus der Region und näheren Umgebung kommen. Schon vor einer detaillierten Auswertung werde deutlich, dass der Shuttle für viele Heidjer zu einer Alternative zum herkömmlichen Angebot im öffentlichen Personennahverkehr geworden sei. Das kostenlose Beförderungsangebot ist aber nicht unumstritten und dürfte, wie in der Vergangenheit bereits mehrfach, in den bevorstehenden Haushaltsberatungen als sogenannte freiwillige Leistung wieder in den Fokus rücken.