Soltau-Ost IV: A-7-Brücke muss breiter werden

Weist die Stadt Soltau tatsächlich neue Industrie- und Gewerbeflächen auf 100 Hektar östlich der A 7 aus, muss die Bundesstraße 71 auf vier Spuren ausgebaut werden. Entsprechend muss die A-7-Brücke verbreitert werden. Foto: at

1400 Arbeitsplätze sind in den vergangenen Jahren durch die Ausweisung des Industriegebiets Soltau-Ost III entstanden. Doch die Flächen dort sind endlich, die Stadt beplant seit einiger Zeit weitere 100 Hektar, um östlich der Autobahn 7 Industrie und Gewerbe anzusiedeln.

Rechts und links der Bundesstraße 71 sollen Stück für Stück Flächen für das Gebiet Soltau-Ost IV erschlossen werden. Dafür muss zunächst der Flächennutzungsplan geändert werden. In dem Rahmen gab es erste Einschätzungen eines Verkehrsgutachters, der mit einer erheblichen Zunahme von Kfz- und Schwerlastverkehr rechnet.

Bei 100 Hektar, so der Experte, erzeugten die gewerblichen Ansiedlungen rund 50 Zufahrten je Hektar, damit sei von einem Schwerverkehrsanteil von 30 Prozent auszugehen. Konkret entstünden 10 000 zusätzliche Kfz-Fahrten werktäglich, davon 3000 Schwerverkehrsfahrten.

Die Verkehrsknoten an den Ab- und Zufahrten zur Autobahn in Richtung Hamburg und Hannover sowie zum bestehenden Industriegebiet III kämen bei dieser Prognose an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Der zuständige Bauausschuss befasste sich daher in seiner jüngsten Sitzung mit dem vierspurigen Ausbau der Bundesstraße 71 in dem Bereich, insbesondere aber mit der Erweiterung der A-7-Brücke. Ziel eines Grundsatzbeschlusses soll es sein, zur Schaffung neuer Gewerbeflächen die Brücke im Zuge der Bundesstraße so auszubauen, dass die Leistungsfähigkeit der betroffenen Verkehrsknoten ausreichend ist. Der Bauausschuss empfahl den Grundsatzbeschluss, eine Gegenstimme gab es von Dietrich Wiedemann (Grüne).

Voraussichtlich muss die Stadt die Kosten für die Erweiterung der Brücke nicht alleine tragen. Dazu, so Stadtplaner Daniel Gebelein, hätte es bereits „gute Gespräche“ mit der Autobahn GmbH gegeben. Das Unternehmen des Bundes plant auf dem Abschnitt den sechsstreifigen Ausbau der A 7 und damit umfangreiche Baumaßnahmen auch an der Brücke. In dem Zusammenhang könnten die städtischen Interessen berücksichtigt werden.

Noch gibt es für den A-7-Ausbau keinen verbindlichen Zeitplan, aber womöglich die Aussicht, dass der Brückenausbau aufgrund der städtischen Interessen vorgezogen werden könnte. Die Stadt Soltau sieht darin die einmalige Chance, die Gewerbeflächen zu erschließen und die Entwicklung Soltaus voranzubringen. Tiefergehende Variantenuntersuchungen zum Brückenbauwerk sollen nach der endgültigen Beschlussfassung im Stadtrat am Donnerstag, 21. Dezember, erfolgen. Zudem ist ein Planfeststellungsverfahren erforderlich.

Anja Trappe