Verkehrslagebild 2024: Es krachte seltener

Die Sicherheit des Straßenverkehrs zu fördern gehört zu den Kernanliegen der Polizei und Unfallzahlen sind ein Indikator dafür, wie erfolgreich oder erfolglos sie dabei ist. Foto: Adobe Stock

5572-mal krachte es im Jahr 2024 auf den Straßen, Wegen und Plätzen des Heidekreises. Hinter den meisten von der Unfallstatistik erfassten Vorfällen verbergen sich unspektakuläre Ereignisse. Zusammenstöße beim Rangieren auf überfüllten Supermarktplätzen, Unachtsamkeiten beim Rückwärtsfahren, beim Ein- und Ausparken, lauter so Sachen. Ärgerlich für die Betroffenen und in der Summe teuer für die Autoversicherungen, aber nichts, was am nächsten Tag in der Zeitung steht. Alltagsgeschäft der Polizei.

Einmal im Jahr macht das Unfallgeschehen in seiner Breite dann aber doch Schlagzeilen, verpackt in Zahlen und Kuchendiagrammen. Die im Frühling vorgelegte Unfallstatistik ist ein Spiegelbild der mobilen Gesellschaft, ihrer Trends und Risiken, auch ihrer Unarten. Nachdem zum Wochenauftakt die landesweiten Daten für Niedersachsen präsentiert wurden, liegen jetzt auch die aufgearbeiteten lokalen Erhebungen vor. Die Zahlenwerke weisen viele Übereinstimmungen auf. „Wir fallen nicht groß aus dem Landesraster“, sagt Hauptkommissar Detlev Maske, der in der Polizeiinspektion Heidekreis das Sachgebiet Straßenverkehr leitet.

In Land und Landkreis weisen die Zahlen für 2024 insgesamt in die richtige Richtung: nach unten. Die Zahl der im Heidekreis registrierten Verkehrsunfälle sank im Vergleich zum Vorjahr um 185 Fälle oder 3,2 Prozent. Wobei das besondere Augenmerk natürlich auf den Unfällen liegt, die schlimmere Folgen hatten als Kratzer am Lack. Auch diesbezüglich kann die Polizeiinspektion von einer positiven Tendenz berichten. Die Zahl der Unfälle mit Verletzten ging kreisweit zurück. Bei den Leichtverletzten sank sie um 10,8 Prozent auf 920, bei den Schwerverletzten sogar um 35 Prozent auf 91 Personen. Zehn Menschen ließen im vergangenen Jahr im Straßenverkehr ihr Leben, 2023 waren es sechs mehr. Die Hälfte der Todesopfer verstarb im Pkw, jeweils zwei Personen waren Radfahrer beziehungsweise zu Fuß unterwegs und ein Mann verstarb in seinem Lkw. Drei der Todesfälle resultierten aus Autobahn-Unfällen.

Landesweit sank die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten auf den tiefsten je gemessenen Wert seit dem Beginn der Erhebungen vor mehr als 70 Jahren. Die Bekanntgabe der Zahlen verlief gleichwohl in Hannover wie auch in Soltau ohne Jubel. „Jeder Mensch, der bei einem Verkehrsunfall stirbt, ist einer zu viel“, so Innenministerin Daniela Behrens bei der Vorstellung der Unfallstatistik in der Landeshauptstadt. Dem schloss sich am gestrigen Mittwoch Jens Heuchert an, Leitender Direktor der Polizeiinspektion Heidekreis. Er und seine Kollegen verwiesen zudem auf einzelne Problemfelder, auf denen sich die Situation eher verschlechtert habe.

Andre RicciKommentieren