Kinderleiche an einem Waldweg gefunden

Der Fundort der am gestrigen Dienstag entdeckten Kinderleiche befindet sich an einem Waldweg, der von der Bundesstraße 3 zwischen der Autobahnauffahrt Schneverdingen und dem Scharrler Kreisel nach Süden abgeht. Foto: len

Der Fundort der am gestrigen Dienstag entdeckten Kinderleiche befindet sich an einem Waldweg, der von der Bundesstraße 3 zwischen der Autobahnauffahrt Schneverdingen und dem Scharrler Kreisel nach Süden abgeht. Foto: len

Nach den beiden Leichenfunden am Sonntag in einem Wohnhaus am Steinkenhöfener Weg in Bispingen ist am Dienstag eine Kinderleiche gefunden. Ob es sich dabei um die vermisste elfjährige Tochter der getöteten 35-jährigen Frau beziehungsweise die Schwester des getöteten vierjährigen Jungen handelt, ist noch nicht bekannt. Staatsanwaltschaft und Polizei geben keine weiteren Auskünfte.

Dagegen lässt sich der Fundort der Leiche grob eingrenzen. Er befindet sich an einem Waldweg, der von der Bundesstraße 3 zwischen der Autobahnauffahrt Schneverdingen und dem Scharrler Kreisel nach Süden abgeht. Er mündet etwa 1200 Meter westlich der Einmündung des Steinkenhöfener Weges in die B3.

Leichenfundort weiträumig abgesperrt

Dort wie auch in Behringen (Landesstraße 211) am Weg Richtung Steinkenhöfen sowie an der neuen B3 in Höhe des Abzweigs nach Deimern (Kreisstraße 3) war der Fundort von Polizei und Mitarbeitern der Straßenmeisterei Soltau weiträumig abgesperrt und wurde umgeleitet. Die Presse durfte sich nur etwa 400 Meter in Begleitung von Polizeihauptkommissar Frank Rohleder der Einmündung des Waldweges nähern.

Olaf Rothardt, der Pressesprecher der Polizeiinspektion Soltau, erläuterte, dass noch am Sonntag die beiden gefundenen Leichen obduziert worden waren. Die polizeiliche Suche nach Beweismitteln und nach dem Mädchen erstreckte sich dann auf das Grundstück, weitete sich auf das Gelände ringsum und auf ein Waldstück aus. Dabei wurden ein Hubschrauber und Hunde eingesetzt. Am Montag befragten Bereitschaftspolizisten 150 Haushalte in Bispingen nach Beobachtungen zu den Todesfällen. Außerdem wurde die Suche nach dem Mädchen fortgesetzt, dabei auch eine Drohne, ein Hubschrauber und ein Tornado der Bundeswehr mit Wärmebildkamera eingesetzt. Die Auswertung der Wärmebildkamera hat laut Rothardt sieben signifikante Punkte ergeben, die Polizeibeamte noch in der Nacht zu Dienstag duchsuchten. Sie konnten aber wegen der Dunkelheit nichts entdecken. Am Dienstag wurde diese Suche wiederholt und dabei die Kinderleiche gefunden. Ob es sich um das vermisste Mädchen handelt, wurde nicht mitgeteilt. Staatsanwalt Jan-Christoph Hillmer von der Staatsanwaltschaft Lüneburg ging davon aus, dass er am Dienstag dazu keine weiteren Angaben machen könne.

Der 34-jährige Tatverdächtige, der Lebensgefährte der Getöteten, der noch am Sonntagnachmittag in Schneverdingen festgenommen wurde, macht weiterhin keine Angaben. Inzwischen liegt ein Haftbefehl wegen zweifachen Mordes vor, den allerdings nicht das Amtsgericht Soltau laut dessen Richter Dirk Ladage ausgestellt hat. Er vermutet, dass dies der Eildienst beim Amtsgericht Lüneburg war, dort war gestern Nachmittag aber kein zuständiger Richter für weitere Auskünfte erreichbar.