"Heilende Architektur" für den Neubau des HKK

Ein Kranken- oder ein Hotelzimmer? Kaum ein Unterschied ist in der Visualisierung des Bettenbereichs des HKK-Neubaus zu entdecken. Das ist aus gewollt, die Patienten sollen sich wohlfühlen.

Ein Kranken- oder ein Hotelzimmer? Kaum ein Unterschied ist in der Visualisierung des Bettenbereichs des HKK-Neubaus zu entdecken. Das ist aus gewollt, die Patienten sollen sich wohlfühlen.

Von heilender Architektur ist Rede, wenn es um den Neubau des Heidekreis-Klinikums (HKK) in Bad Fallingbostel geht. Davon sprach kürzlich auch Dietmar Schulz, leitender Planer des Projektes, Geschäftsführer des Unternehmens Archimeda, als das Projekt via sozialer Medien der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Die Architektengruppe aus Braunschweig, Berlin und Hannover hat schon in ihrem Siegerentwurf die Patientenzimmer in warme Farben getaucht, der Vollholzboden wird es aus hygienischen Gründen zwar nicht werden, erklärt Schulz. Aber ein freundliches Ambiente zu kreieren, das weniger an ein Krankenhaus und mehr an einen Hotel- oder Kurgebäude erinnern solle, sei das Ziel. Es werde ein Haus zur Gesundung.

Erst in der Klinik, dann auf Reisen

Die nun erfolgte erstmalige virtuelle Vorstellung, so erklärt es HKK-Geschäftsführer Dr. Achim Rogge, sei nur ein kleiner Anfang. Zunächst werde das Modell und die zugehörigen Zeichnungen für einige Wochen im Klinikum selbst ausgestellt. Danach solle alles durch den Heidekreis auf Reisen gehen, vor Ort gezeigt, präsentiert und erklärt werden.

„Die Zukunft liegt vor uns“, betonte Rogge, und erklärte, die Medizin der Zukunft fuße vor allem auch auf den Vorschlägen des eigenen Personals, das sich in vielen Sitzungen über die künftige Betriebsorganisation Gedanken gemacht habe. Das sei nun die Blaupause für das künftige Klinikum.

Schulz und Rogge lobten die Lage zwischen der Düshorner- und der Walsroder Straße in Bad Fallingbostel. Der Neubau sei über beide Straßen erreichbar, werde die Verkehre auf dem künftigen Klinikgelände entzerren, die Trennung beispielsweise von Notfallverkehren sowie Ver- und Entsorgung ermöglichen. Die leichte Hanglage habe zudem „enorm Gutes“, um Technik und Lagerbereiche unter der Erde zu verstecken.

Ebenso wie die Verkehre seien auch die Zugänge gut gelöst. Fußläufig erreiche man das Klinikum über den Haupteingang, es gebe eine eigene Zufahrt für Liegendtransporte sowie eine weitere für Notfälle.

Eine sprechende Ebene

Den Eingangsbereich im Erdgeschoss stellte Rogge als sprechende Ebene vor. Dort gebe es die Orientierung für die Patienten, fänden die Untersuchungen beim Internisten, Neurologen oder in der der Notaufnahme naheliegenden Röntgenabteilung statt. Auch die Cafeteria diene der Kommunikation. Über der Notaufnahme im ersten Obergeschoss haben die Architekten den Operationsbereich eingeordnet und von dort sei es wieder nur ein kurzer Weg zur Intensivstation, freute sich der Geschäftsführer, dass die Hinweise der Mitarbeiter sich auch dazu im Entwurf widerspiegelten.

Vier Kuben verbunden durch ein Gebäude

Am 20. April fiel die Entscheidung des Preisgerichts darüber, welches Architekturbüro das Aussehen des neuen Heidekreis-Klinikums bestimmen wird. Der Entwurf mit vier Kuben, die über ein eingeschossiges Gebäude miteinander verbunden sind, besticht durch seine Kompaktheit. Das Gebäude wird die Bruttogrundfläche von 40.000 Quadratmetern und eine klinische Nutzungsfläche von 21.000 Quadratmeter haben. Außer dem Funktionstrakt gibt es einen Trakt mit dem Aufgabenbereich Allgemeinpflege, unter einem zweiten, der sich ebenfalls der Allgemeinpflege widmet, befinden sich die Geriatrie und die Palliativmedizin, wo auch Gartennutzung möglich ist. Zudem gibt es einen Bereich für die Geburtshilfe sowie etwas abgetrennt die Psychiatrie. Auch von dort aus soll der Garten nutzbar sein. 600 Parkplätze sind bereits vorgesehen, es gibt eine Ausbaureserve von 200 weiteren Parkflächen. Zudem gibt es Platz für Fahrräder.