Fast 500 Ausbildungsstellen sind noch unbesetzt

Einen Jahrgang Corona gebe es nicht, betont Arbeitsagenturchef Sven Rodewald. Auf verschieden Ebenen, auch digital, wurden die Jugendlichen über die Angebote informiert. Foto: Tim Reckmann/pixelio.de

Einen Jahrgang Corona gebe es nicht, betont Arbeitsagenturchef Sven Rodewald. Auf verschieden Ebenen, auch digital, wurden die Jugendlichen über die Angebote informiert. Foto: Tim Reckmann/pixelio.de

Trotz der Corona-Krise und ihren Auswirkungen auf die Firmen der Region ist die Zahl der angebotenen Ausbildungsstellen im Vergleich zum vergangenen Jahr gestiegen. 981 Angebote wurden laut der zuständigen Arbeitsagentur in Celle für den Heidekreis seit Oktober 2020 für das Ausbildungsjahr ab 2021 gemeldet, das seien 31 mehr.

In dem Zeitraum suchten im Heidekreis 621 Jugendliche die Berufsberatung auf, 21 Jugendliche weniger als im Vorjahr. Mit Stand Juli haben noch 247 Jugendliche keinen Ausbildungsplatz gefunden, es waren sogar noch 466 Ausbildungsstellen unbesetzt, fast die Hälfte der eigentlichen Angebote.

Die Arbeitsagentur hat dazu die Top-10 der noch offenen Stellen aufgelistet. Dazu gehören Ausbildungsplätze für Kaufleute im Einzelhandel (46), für Verkäuferinnen und Verkäufer (35), für Koch und Köchinnen (25), Hotelfachleute (21), Fachkräfte für Lagerlogistik (20), Restaurantfachleute (19), Fleischerinnen und Fleischer (17) und die zugehörigen Fachverkäuferinnen und -verkäufer (17), Maler und Lackierer sowie Fachleute für Gestaltung/Instandhaltung (14) und Bäckerinnen und Bäcker (10).

Da noch nicht alle jungen Menschen im Heidekreis einen Ausbildungsplatz haben und auf der anderen Seite noch nicht alle Ausbildungsstellen besetzt sind, seien die Arbeitsagenturen in Soltau und Walsrode weiterhin Anlaufstellen. „Für viele ist der 1. August ganz klassisch mit dem Ausbildungsbeginn verbunden, aber auch später ist ein Einstieg noch möglich“, so Sven Rodewald von der zuständigen Agentur für Arbeit Celle.

Der Ausbildungsmarktexperte spricht Jugendlichen und Unternehmen für das Ausbildungsjahr noch Mut zu, denn in den kommenden Wochen werde sich noch viel bewegen. Unter dem Motto „Sommer der Berufsausbildung“ arbeite die Arbeitsagenturen vor Ort gemeinsam mit den Kammern daran, Stellen zu besetzen und Jugendlichen Angebote zu unterbreiten.

Kein Corona-Jahrgang

„Von einem Jahrgang Corona im Heidekreis möchte ich nicht sprechen“, hebt Rodewald hervor. „Wir haben neue und vor allem digitale Formate ausprobiert und konnten die Jugendlichen gut erreichen. Gleichzeitig hat das Engagement der Betriebe in puncto Ausbildung nicht nachgelassen“. Rein rechnerisch müsste jeder Jugendliche eine Ausbildungsstelle finden, aber Wünsche und Angebot ließen sich nicht wie eine Schablone übereinanderlegen.

Nicht immer passten Traumberuf und Angebot, Wohn- und Arbeitsort, Wünsche und Anforderungen zueinander. Gleichwohl verfügten die Arbeitsagenturen in Soltau und Walsrode neben einer individuellen Beratung über einen Bestand an Leistungen, wie ausbildungsbegleitende Hilfe oder Berufsausbildungsbeihilfe, mit dem sie Jugendliche und Unternehmen unterstützen. „Es ist noch nicht zu spät für dieses Ausbildungsjahr. Wichtig ist es, sich Unterstützung zu holen“, so Rodewald.

Infos vor Ort und im Internet

Nicht nur am Standort Soltau und Walsrode sind die Mitarbeiter der Berufsberatung der Arbeitsagentur zu erreichen. Kontakte und Informationen gibt es auch im Internet beispielsweise unter www.arbeitsagentur.de/bildung/berufsberatung, per Telefon unter z (0800) 4555500. Arbeitgeber können sich direkt an Ansprechpersonen wenden oder unter z (0800) 4555520 sich an den örtliche Arbeitgeber-Service wenden. Übrigens sei auch, so die Arbeitsagentur, wer ein Studium anstrebe und noch keinen Platz an der Uni habe, bei der Berufsberatung an der richtigen Stelle. Auch die IHK hat unter www. moin-future.de ein Angebot rund um die Ausbildung auf die Beine gestellt. at