Brand im Pietzmoor: Hubschrauber sucht nach Glutnestern

Feuerwehrkräfte müssen im Moor mit Vorsicht und hoher Sorgfalt agieren, um die Glutnester zu löschen oder mit Feuerpatschen zu zerstreuen. Eine Fläche, ungefähr so groß wie zwei Fußballfelder, ist im Pietzmoor Montagabend in Brand geraten. Foto: jul

Vor einem herausfordernden Einsatz haben am frühen Montagabend mehr als 70 Einsatzkräfte der Feuerwehr gestanden: Um 18.20 Uhr setzte Michael Garbers die erste Alarmierung, nachdem er Rauchschwaden aus dem Pietzmoor aufsteigen sah. Der stellvertretende Ortsbrandmeister der Feuerwehr in Langeloh war gerade dabei seinen Rasen zu mähen, als er die Anzeichen eines Brandes bemerkte. Als Einsatzleiter alarmierte er fünf Ortswehren nach, um den zwei Fußballfelder großen Schwelbrand unter Kontrolle zu bekommen.

Keine Gefahr für Menschen, vorsorgliche Warnung

Bei Sonnenschein, 19 Grad und einem leichten, aber stetigen Wind war es eine ideale Witterung, um den Moorbrand auszulösen. Auch wenn er zur Ursache vor Ort noch nichts sagen konnte, meinte er, dass eine weggeworfene Zigarettenkippe oder eine Glassscherbe schon ausreichen würden, um den Moorboden in Brand zu setzen. Das ausgedörrte Gras entzünde sich schnell. Menschen waren nicht in Gefahr, auch wenn es vorsichtshalber eine Warnung gab, dass Einwohner in Schneverdingen Fenster und Türen geschlossen halten sollten. Von den Parkplätzen der Heberer Straße aus werden womöglich Spaziergänger nichts mitbekommen haben. Der Einsatzort lag hinter dem Wellpappenwerk von Smurfit. Knifflig war der Einsatzort, da die schweren Fahrzeuge nicht ins unwegsame Moor fahren dürfen. Zunächst sollte ein Pendelverkehr eingerichtet werden, der für Wassernachschub sorgen sollte. Doch zumindest an einem der beiden Einsatzabschnitte konnte Wasser aus dem Moor selbst gepumpt werden und mit Schläuchen an die Brandstellen transportiert werden.

Mit Wärmebildkamera nach Glutnestern gesucht

Die Feuerwehrmänner und -frauen mussten sehr genau darauf achten, wo sie sich im Torfstich bewegten. Es drohten Moorlöcher, wo sie hätten versacken können. Zum Einsatz kamen nur die leichtesten Schläuche. Mit wenig Wasser konnten die Flammen und die Rauchentwicklung schnell in Schach gehalten und eingedämmt werden. Am effektivsten war aber ein altes Werkzeug: Mit sogenannten Feuerpatschen wurde der Moorboden nach Glutnestern abgesucht und die schmorende Glut zerborsten. Gefährlich ist ein Moorbrand, da es oberflächlich zwar bekämpft werden kann, aber unterirdisch hält sich die Glut und kann sich weiter ausbreiten. Deshalb wurde ein Polizei-Hubschrauber angefordert, der nach kurzer Zeit bereits das Gelände umkreiste und mithilfe einer Wärmebildkamera aus der Luft die Moorfläche nach versteckten Glutnestern absuchte. Der Einsatz dauerte noch bis in den späten Abend.

Gefahr für Grundwasser

Nicht nur Wälder und trockene Weidelandschaften können brennen, auch in Mooren können Feuer entstehen. Allerdings brennt die Fläche aufgrund von Bodenfeuchte und mangelndem Sauerstoff im Boden nicht lichterloh, sondern schwelt. Diese Schwelbrände können erhebliche Treibhausgase in die Atmosphäre freisetzen, denn Moorböden speichern viel mehr Kohlenstoff als andere Böden und zudem große Mengen an Nährstoffen. Moorbrände bergen deshalb auch ein hohes Risiko, angrenzendne Gewässer oder das Grundwasser zu verschmutzen.