Nur Soltau setzt bisher auf adventliches Angebot

Nach blumengeschmückten Fahrrädern im Frühling und Strohpuppen im Herbst können sich die Soltauerinnen und Soltauer im Advent wieder auf eine festlich geschmückte Innenstadt freuen. Foto: at

Die Adventszeit steht vor der Tür, doch die scharfen Corona-Regeln lassen nur mancherorts im Norden des Heidekreises entsprechende Stimmung aufkommen.

Zwar sind die Planungen rund um die Weihnachtsmärkte nicht abgeschlossen, aber die traditionellen Veranstaltungen werden wohl zum Großteil erneut nicht stattfinden.

Dazu gehören der Nikolausmarkt in Munster, der Snevern Wiehnachtsmarkt, aber auch der Weihnachtsmarkt in Soltau. In Soltau ist die Stadtverwaltung dennoch optimistisch, adventliche Stimmung in der Innenstadt zu zaubern.

Bei der Kulturkonferenz am vergangenen Montag erklärte Veranstaltungsmanagerin Ulrike Hennings, dass an allen vier Adventswochenenden es definitiv ein Angebot geben werde. „Das ist kein Weihnachtsmarkt im herkömmlichen Sinn“, schränkte sie ein. Mit einer stimmungsvoll beleuchteten Innenstadt und Angeboten in Weihnachtshütten könnten sich die Soltauerinnen und Soltauer dennoch auf einen „schönen Gang durch das Zentrum freuen.“ Die Weihnachtshütten würden in der Stadt mit viel Abstand verteilt stehen, Institutionen wurden angeschrieben, diese mit Leben zu füllen. Die Resonanz sei gut.

Wie Soltau schreckt die Veranstalter vor allem die 3G-Regel für Weihnachtsmärkte ab: „Wir haben uns gegen einen eingezäunten Bereich entschieden“, erklärte nicht nur Hennings zu einer der Corona-Regeln der Landesregierung. Diesen Aufwand hatte der Handels- und Gewerbeverein (HGV) in Schneverdingen bereits im September befürchtet und schon zu der Zeit festgelegt, dass der Weihnachtsmarkt nicht durchgeführt werden kann.

Beraten wird zurzeit noch in Neuenkirchen. „Wir hoffen, dass wir einen Weihnachtsmarkt bieten können“, erklärte Touristikerin Nadja Leinecker-Wendt. Noch sei der Markt nicht abgesagt, aber die Voraussetzungen denkbar schwierig. Zumal auf dem Schröershof noch Bauarbeiten stattfinden. „Aber zu 100 Prozent wissen wir es noch nicht“, vertröstete Leinecker-Wendt die Neuenkirchener auf die Entscheidung in den nächsten Tagen.

Ebenfalls noch nicht entschieden hat sich die Gemeinde Bispingen, wie Verwaltungsmitarbeiterin Heike Kohlmeyer erläuterte. Auch beobachte man zurzeit noch die Entwicklung der Corona-Fallzahlen. Alles sei offen.

Wahrscheinlich abgesagt wird der Weihnachtsmarkt des Gewerbestammtischs Wietzendorf. Laut Matthias Hestermann treffe sich der Vereinsvorstand zwar erst Mitte November, aber man sei aufgrund des erheblichen Aufwands eher ablehnend eingestellt.

In Munster setzt man nach der Absage des Nikolausmarktes, der in diesem Jahr am Osterberg-Stadion aufgebaut werden sollte – allerdings fanden sich nicht genug Anbieter –, noch auf ein alternatives Konzept. Vereine sollten sich in Eigenregie auf dem Wochenmarkt mit einem Stand präsentieren. Ob dieses Konzept umgesetzt wird, sei ebenfalls noch offen, so die neue Touristik-Chefin Karen Jung.

Geimpft, genesen oder getestet

Trotz der Pandemie hat die Landesregierung im Oktober mit einer entsprechenden Verordnung auch Weihnachtsmärkte ermöglichen wollen. Allerdings sind die Hürden hoch. Wer auf einem Weihnachtsmarkt essen oder einen Glühwein trinken oder ein Fahrgeschäft nutzen möchte, muss geimpft, genesen oder getestet sein und das nachweisen. Dies gilt nicht für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.

Wer auf einem Weihnachtsmarkt nur bummeln oder etwas einkaufen möchte, benötige – ebenso wie im Einzelhandel – keinen Nachweis. Für die Einhaltung der 3G-Regelung müsste aber das Gelände eingezäunt werden oder aber Besucher eine Kennzeichnung wie ein Bändchen tragen. In jedem Fall müssten die Regelungen überprüft werden.