Für Linksabbieger kann es ziemlich eng werden

Dieser Linksabbieger hat keine Probleme. Für größere Fahrzeug kann es dagegen schwieriger werden.

Erst gab es Beschwerden über den Verzug und nun, nur wenige Tage nach der Freigabe der runderneuerten Wolterdinger Kreuzung am vergangenen Mittwoch, kommt schon Kritik an der Ausführung auf. Dabei geht es vor allem um die Situation für Linksabbieger von der viel befahrenen Kreisstraße 1, der ehemaligen Bundesstraße 3, in die abzweigenden K 24 und 9.

Abbiegeversuch abgebrochen

In den sozialen Medien berichtet ein Teilnehmer von seinen Erfahrungen als Linksabbieger. Für ihn sei es mit seinem Golf zwar etwas ungewohnt eng, aber dennoch problemlos gewesen. Anders für einen 40-Tonner-Lkw. Nachdem es im ersten Anlauf nicht klappte, habe der Fahrer einige Meter zurückgesetzt und es mit einem größeren Bogen noch einmal versucht, sei aber erneut gescheitert. Entnervt habe der Mann den Abbiegeversuch abgebrochen und stattdessen seine Fahrt auf der K1 in Richtung Norden fortgesetzt. Ähnliches habe er am nächsten Tag erneut beobachtet, sagt der Verfasser, der als Hauptursache die hohen Betonelemente vermutet, die sehr nah an die Fahrbahn gesetzt wurden. Nun sei es offensichtlich nicht mehr möglich, mit einem 40-Tonner aus Soltau kommend in Richtung Wolterdingen abzubiegen. Auf Fahrer von Reisebussen und landwirtschaftlichen Fahrzeugen dürften hier ähnliche Probleme warten. Der Platzbedarf dieser Fahrzeuge beim Abbiegen sei offenbar nicht beachtet worden, glaubt er. Die Kritik sei beim Heidekreis als zuständigem Straßenbaulastträger angekommen, bestätigt Landkreissprecherin Sandra Michaelis auf Nachfrage. „Die Situation wird geprüft.“ Das gelte auch für die gegenüberliegende Seite für die Linksabbiegesituation aus Richtung Norden zum Heide-Park.

"Vorgaben der Richtlinien eingehalten"

Planungsfehler, ob möglicherweise Abbiegeradien oder -schleifen zu eng gezogen worden seien, sieht der Landkreis nicht: „Es sind die Vorgaben der Richtlinien eingehalten worden.“ Mit der Planung sei ein örtliches Ingenieurbüro nach einer Ausschreibung beauftragt worden. Gleichwohl sehe man Handlungsbedarf und versuche, die Situation zu entschärfen. Was da möglich und geboten sei, lasse sich derzeit nicht sagen: Da müsse erst die Überprüfung abgewartet werden. Zeitnah werde der Abbau der zahlreichen noch verbliebenen Warn- und Absperrbaken sowie das Aufbringen der noch nicht ausgeführten Markierungs-Orientierungslinien zumindest für mehr Übersichtlichkeit im Kreuzungsbereich sorgen.

Trotz des Problems rechtfertigt der Landkreis die Entscheidung, dass für die Runderneuerung der Kreuzung keine Kreisellösung gewählt wurde, wie bei vergleichbaren Kreuzungspunkten, sondern erneut eine ampelgesteuerte Verkehrsregelung: Weil der Fußgängerverkehr vom Wolterdinger Bahnhof zum Heide-Park und vor allem in entgegengesetzter Richtung nachmittags und in den frühen Abendstunden nicht ohne Gefährdung über die Straße geleitet werden könne.