Zusätzlicher Bus soll Schülerverkehr nach Bispingen entlasten

Melanie Karimi (von links), Sabine Buchholz, Thomas Waugh, Jürgen Haarstick, Mani Taghi-Khani, Petra Büchner und Sonja von Elling haben eine Lösung gefunden, um den Schulbusverkehr von der KGS nach Bispingen zu verbessern. Foto: jul

Ein weiterer großer Gelenkbus ist bestellt, so dass ab dem kommenden Schuljahr eine Entlastung im Schulbusbetrieb auf der Linie 156 von Bispingen zur Kooperativen Gesamtschule (KGS) in Schneverdingen realistisch ist. Der Bus soll insbesondere mittags gegen 13 Uhr eingesetzt werden, um den deutlich gestiegenen Schülerzahlen gerecht zu werden. „Das ist großartig, dass das klappt“, sagt Schulleiter Mani Taghi-Khani. In diesem Schuljahr hatte es mehrfach Beschwerden (BZ berichtete) gegeben, da es in den stark beanspruchten Bussen immer wieder zu Gedränge gekommen sei. Vereinzelt seien Kinder nicht mehr eingestiegen.

Konstruktiver Umgang am Runden Tisch

Als die Probleme im Schulbusverkehr am Rande der jüngsten Elternratsversammlung erneut zur Sprache kamen, hatte Taghi-Khani einen Runden Tisch angeregt, damit nicht mehr übereinander, sondern miteinander geredet wird. Beide Seiten hatten sich vorbereitet und konnten Freitagmittag schneller als erwartet eine Lösung präsentieren. Für die Eltern-Seite waren Sonja von Elling als stellvertretende Gesamtelternratsvorsitzende und Petra Büchner aus dem Elternrat und unmittelbar betroffene Mutter von drei KGS-Kindern dabei. Sie hatten die Beschwerden der Eltern gebündelt. Es sei konstruktiv zugegangen, sagt Thomas Waugh von den Verkehrsbetrieben Heidekreis, die den Schülerverkehr im Rahmen der Linienbeförderung im Auftrag des Landkreises organisieren. Aus Landkreis-Sicht habe sich die Problematik auf der Linie 156 in den vergangenen Jahren zugespitzt. Die Corona-Zeit habe die Schwierigkeiten zugedeckt, da das Land für eineinhalb Jahre sogenannte Verstärkerbusse finanziert habe, um das Infektionsrisiko zu minimieren und gleichzeitig den Reisebussen eine Einnahmequelle zu bescheren. Der große Erfolg des Schülerbusfahrkarte für Schüler der Sekundarstufe II und die Teuerung der Spritkosten hätten dazu geführt, so Jürgen Haarstick vom Landkreis, dass deutlich mehr Jugendliche den Bus nutzen. Bei Einführung im ersten Jahr (2019) seien es noch um die 400 Monatskarten gewesen, aktuell weiß Waugh von 547. Konkret auf der Bispinger Linie seien es deshalb 26 Schüler mehr als im Vorjahr. Zwischen Heber und Grundschule Pietzmoor sind zusätzlich noch Grundschüler im Bus. Der Stresspegel steige auf der Linie 156 mehr als auf anderen Linien, da es in der dünn besiedelten Gegend kaum Haltepunkte gäbe. Die meisten Kinder und Jugendliche müssen rund 30 Minuten im Bus stehen.

Zusätzlicher Halt in Barrl

Drei KGS-Schüler gibt es derzeit, die aus Barrl bei Wintermoor kommen. Sie müssen aktuell rund drei Kilometer an der B3 vom Bahnhof Wintermoor zu Fuß nach Hause laufen. Es gibt zwar einen Radweg, sagt Haarstick, doch bewerten sie diesen Schulweg als nicht zumutbar, so dass ab sofort ein zusätzlicher Halt am Nachmittag eingerichtet wird. Diese Kinder besuchen den Ganztagsbereich. Der nachmittags verkehrende Bus bedient aber nicht den Halt in Barrl. Der Landkreis wusste schlicht nicht davon. Haarstick erklärte, dass „einzelne Streusiedlungen“ wie Barrl nur bei Bedarf angefahren werden, wenn aber von dort keine Kinder kämen, fallen sie weg. „Das ist gelebte Praxis im Heidekreis“, sagt er, „Wir brauchen Rücksprache.“