Neubau ist auch ein Bekenntnis zu Stübeckshorn

48 Bewohner der Lobetalarbeit in Stübeckshorn werden Ende des Jahres in das neue Gebäude einziehen. Dafür sorgen Vorstand Andreas Schnabel (von links), Bauleiter Thies Ahrens, Vorstand Ulrike Drömann, Zweigeinrichtungsleiter Reiner Kliemann und Cornelius Rosenberg, der für den Bereich Wohnen verantwortlich ist. Foto: at

Seit 1954 gehört die Lobetalarbeit mit ihren Angeboten zum festen Bestandteil in Stübeckshorn, damals kaufte der Verein die dortige ehemalige Lungenklinik. Stück für Stück werden nun die Unterkünfte der Bewohner an die heutigen Erfordernisse angepasst.

Aktuell investiert das diakonische Unternehmen mit dem Stammsitz in Celle mehr als elf Millionen Euro in den Bau eines neuen Wohnheims.

116 Menschen mit geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen leben in Stübeckshorn in der Einrichtung der Lobetalarbeit. 48 von ihnen werden nun voraussichtlich im August oder September in das neue Wohngebäude umziehen, das sich wie ein Riegel auf 103 Metern entlang der Dorfstraße zieht.

Der zweigeschossige Bau in Holzrahmenbauweise ist schon weit gediehen. Auf zwei Etagen sollen vier Wohngruppen mit jeweils zwölf Bewohnern Platz finden, um in einer familienähnlichen Situation zu leben.

Für die Bewohner entstehen rollstuhlgerechte Einzelzimmer, zwei Bewohner teilen sich jeweils ein Bad. Zudem entstehen für die Wohngruppen gemeinsame Küchen und Gemeinschaftsräume, zur Ausstattung gehören große Pflegebäder. Die Flure sind so konzipiert, dass sie ebenfalls viel Platz zum Rangieren von Pflegebetten und Rollstühlen bieten.

Das neue Gebäude zieht sich vom Norden, vom Dorfplatz mit Wirtschaftsgebäude und Tagesförderstätte, bis nach Süden in den Bereich der landwirtschaftlich genutzten Flächen, die sich östlich im Dorf anschließen. „Wir schaffen nicht mehr Plätze, wir ersetzen bisherige Wohnbereiche. Und wir schaffen bessere Voraussetzungen zur Betreuung“, sagt Andreas Schnabel, kaufmännischer Vorstand der Lobetalarbeit.

Durch die Einzelzimmer sei mehr Privatsphäre möglich. Denn häufig könnten sich die Bewohner nicht aussuchen, mit wem sie zusammenwohnen wollen und mit wem sie arbeiten. „Die Bewohnerperspektive erhält hier eine größere Chance zur Berücksichtigung und es gibt mehr Lebensqualität. Die Auflösung der Doppelzimmer ist ein Quantensprung.“ Für ihn sei der Neubau auch ein Bekenntnis zum Standort Stübeckshorn.

Wie Cornelius Rosenberg erläutert, der bei der Lobetalarbeit für den Bereich Heilpädagogik Wohnen verantwortlich ist, gebe es im neuen Gebäude zudem bessere Bedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Man habe die Wege so durchdacht, dass dafür weniger Zeit eingeplant werden muss, die dann der eigentlichen Pflege zugutekommen könne.

2016 gab es erste Überlegungen zum Neubau. Vor zwei Jahren fand das erste Treffen mit dem Bauunternehmer aus Süddeutschland statt, im Dezember vergangenen Jahres wurden die ersten Wände aufgestellt. Laut Bauleiter Thies Ahrens vom Unternehmen Regnauer soll das Gebäude im August übergeben werden.

Etwa 1300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Die Lobetalarbeit mit Sitz in Celle ist ein diakonisches Unternehmen. Für Menschen mit Beeinträchtigung bietet die Lobetalarbeit Angebote im Wohnen, in der Tagesbildungsstätte, den Werk- und Tagesförderstätten und im ambulant begleiteten Wohnen.

Außerdem bietet die Lobetalarbeit Seniorenzentren und Kindertagesstätten sowie Ausbildungsstätten für soziale Berufe.

Insgesamt nutzen etwa 1800 Menschen die Lobetal-Angebote und werden dabei von rund 1300 Voll- und Teilzeitkräften unterstützt. Stübeckshorn ist eine Zweigeinrichtung der Lobetalarbeit.