SPD nominiert Sebastian Zinke als Landratskandidat

Nach der Entscheidung für die Nominierung von Sebastian Zinke, stellt sich der SPD-Vorstand auch bildlich hinter seinen Kandidaten für die Landratswahl.

Nun ist es offiziell: Der SPD-Kreisvorstand der Sozialdemokraten im Heidekreis  hat Sebastian Zinke als Kandidaten für die Landratswahl am 13. September 2026 nominiert. Der Landtagsabgeordnete und Co-Kreisvorsitzende erhielt am Sonnabend in einer Vorstandsklausur einstimmige Unterstützung. Damit stellt die SPD die Weichen für die Nachfolge von Jens Grote, der angekündigt hatte, nicht erneut für das Amt des Landrates anzutreten.

Bereits in der vergangenen Woche zeichnete sich die Kandidatur ab (BZ vom 25. August (Landratswahl: „Alles deutet auf Zinke-Kandidatur hin“), „Es gab ein klares Votum für Sebastian Zinke“, erklärte Co-Kreisvorsitzende Aynur Colpan nach der Sitzung. Die Beteiligung von SPD-Kreistagsfraktion und den Vorsitzenden der Ortsvereine habe deutlich gemacht, wie geschlossen die Partei hinter ihrem Kandidaten stehe.

Zinke sei mit seiner Erfahrung und Verwurzelung im Heidekreis „die richtige Persönlichkeit, um den eingeschlagenen Weg fortzusetzen“. Er sei in der Lage, die Nachfolge von Jens Grote anzutreten und den Landkreis zu gestalten. Colpan verwies insbesondere auf die zum Zeitpunkt der Wahl 20-jährige Erfahrung als Heidekreis-Politiker hin.

Auch prominente Unterstützung erhält der 44-Jährige bereits: Der Bundestagsabgeordnete und Vize-Kanzler Lars Klingbeil bezeichnete Zinke als „den Richtigen für das Amt des Landrates in meiner Heimat“. Er schätze dessen Tatkraft und Verantwortungsbewusstsein, sagte Klingbeil. Zudem brauche man als Nachfolger von Jens Grote jemanden, der die komplexen Zusammenhänge im Heidekreis verstehe, die Themen vor Ort kenne und den eingeschlagenen Weg fortsetzte, so Klingbeil.

Zinke selbst zeigte sich nach seiner Nominierung entschlossen: „Ich möchte fortsetzen, was Jens Grote als Landrat begonnen hat. Mit Menschlichkeit, Bürgernähe, Bodenständigkeit, Dialog und Zuhören, Kümmern und Gestalten.“ Für diese Art von Politik stehe er. Er sei im Heidekreis verwurzelt, kenne die Menschen und die Themen, gekoppelt mit der Erfahrung aus dem Land und dem Wissen als Kreispolitiker sehe er sich für das Amt gut gerüstet.

Beruflich eng mit dem Heidekreis verbunden

Der gebürtige Walsroder ist seit vielen Jahren politisch wie beruflich eng mit dem Heidekreis verbunden. Nach seiner Schulzeit in Dorfmark und Benefeld studierte er Rechtswissenschaften in Osnabrück und absolvierte anschließend beide juristischen Staatsexamina. 2010 trat er in den Dienst der Polizei Niedersachsen ein und leitete zeitweise den Zentralen Kriminaldienst der Polizeiinspektion Verden/Osterholz.

Später wechselte er ins Innenministerium und in die SPD-Landtagsfraktion, wo er als Referent unter anderem für Innen- und Rechtspolitik tätig war. Seit 2017 vertritt er den Wahlkreis im Niedersächsischen Landtag, wo er heute stellvertretender Fraktionsvorsitzender ist und zu den Themen Verfassungsschutz, Inneres und Sport arbeitet. Im Heidekreis ist er zudem seit 2018 Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion.

Doch nicht nur die Sozialdemokraten rüsten sich für den Wahlkampf: Auch die CDU hat inzwischen offiziell Bewerber für die Landratskandidatur präsentiert (BZ vom 28. September: „JVA-Leiter ist Favorit für die CDU-Landratskandidatur“). Ins Rennen gehen der 39-jährige Munsteraner Ratsherr und Kreistagsabgeordnete Felix Friese sowie der 53-jährige Dr. Arne Wieben aus Sittensen, hatte Kreisvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Vivian Tauschwitz mitteilte, Friese ist seit 15 Jahren CDU-Mitglied ist Berufssoldat in Munster. Sein Mitbewerber Wieben leitet seit 2013 die JVA Bremervörde mit rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und bis zu 300 Gefangenen.

Die CDU setzt auf ein strukturiertes Verfahren: Beide Bewerber stellen sich am morgigen Dienstag im erweiterten Kreisvorstand vor. Danach soll das Gremium eine Empfehlung aussprechen. Es folgen zwei Mitgliederversammlungen in Soltau und Ahlden, bevor Mitte November die endgültige Entscheidung in einer Urwahl fällt. Bis zur Nominierungsveranstaltung sind weitere Bewerbungen möglich.

Das letzte Wort bei der SPD haben nach der nun erfolgenden Nominierung durch Vorstand und Kreistagsfraktion ebenfalls die Mitglieder im Heidekreis. Auf einem Parteitag Anfang des kommenden Jahres sollen sie über die Kandidatur Zinkes abstimmen.

Die Weichen sind damit im politischen Lager bereits gestellt: SPD und CDU haben jeweils Kandidaten aufgestellt, aber auch die AfD hat einen Bewerber angekündigt. at

Anja TrappeKommentieren