KSK: Fahrplan für mögliche Fusion festgelegt

Der Hauptsicht der Kreissparkasse Soltau am Rühberg ist nicht mehr zeitgemäß. Ein Neubau soll daher in direkter Nachbarschaft auf der Fläche des jetzigen Parkplatzes entstehen. Foto: at

Landrat Jens Grote machte in der jüngsten Sitzung des Kreistages deutlich, dass er einen möglichen Zusammenschluss der beiden Kreissparkassen im Heidekreis vorantreiben will. Sollten die Kreissparkasse (KSK) Soltau und die KSK Fallingbostel in Walsrode nicht selbst aktiv werden, wolle er das Thema im nächsten Kreisausschuss auf die Tagesordnung setzen (BZ vom 23. September: „Kreissparkassen-Fusion: Landrat macht Druck“). Grote erhofft sich durch den Zusammenschluss eine stärkere Position der Kreditinstitute im Wettbewerb. Angesichts der anstehenden Kommunalwahlen und möglicher Änderungen bei den Vorstandsposten in beiden Häusern sieht er derzeit einen guten Zeitpunkt dafür.

Der Kreisausschuss tagte diese Woche, und das Thema stand dann auch auf der Tagesordnung. Im Mittelpunkt steht weiterhin eine ergebnisoffene Begutachtung, die Grote zunächst für beide Häuser gefordert hatte. Sie soll als Grundlage für die Fusion dienen. Die Begutachtung soll nun voraussichtlich nicht vom Landkreis in Auftrag gegeben werden, sondern von den jeweiligen Verwaltungsräten.

„Der Druck bleibt hoch“, erklärte Dr. Karl-Ludwig von Danwitz, Vorsitzender des Verwaltungsrats der Kreissparkasse Soltau und CDU-Kreistagsmitglied, gegenüber der Böhme-Zeitung. Daher habe man sich auf einen Fahrplan für die kommenden Wochen geeinigt. Ende Oktober soll der Landrat Gespräche mit Vorstands- und Personalratsvertretern in Soltau führen. Am 10. November ist eine außerordentliche Verwaltungsratssitzung geplant, gefolgt von der regulären Sitzung am 11. Dezember. Innerhalb dieses Zeitraums sollen weitere Gespräche zwischen den Kreissparkassen, deren Vorständen, Verwaltungsräten und Mitarbeitern stattfinden. „Die Mitarbeiter sind das Wichtigste“, betont von Danwitz. Sie müssten sich klar positionieren. In dieser Hinsicht dürfe die Fusion nicht überstürzt werden.

Das Gutachten könnte noch Ende 2025 auf den Weg gebracht werden, weitere Hürden wären dann 2026 zu überwinden. So könnte die Fusion in der letzten Sitzung des Kreistages vor der Kommunalwahl beschlossen werden.

Allerdings sieht von Danwitz einen entscheidenden Punkt des Landrats als nicht ausschlaggebend: Die Verwaltungsräte werden mit der Kreistagswahl nicht neu bestimmt, sondern bleiben bis März 2027 im Amt, in dem Jahr sind zudem personelle Veränderungen in den Vorständen zu erwarten. Daher hält er einen Zusammenschluss zum 1. Januar 2028 für realistischer. Insgesamt gelte es, sich nicht treiben zu lassen und die Bilanzen der Häuser nicht schlechtzureden.

In Soltau selbst ist man nicht unbedingt auf den Zusammenschluss erpicht, wie aus den Äußerungen zu hören war. Die KSK Soltau sieht sich im zunehmenden Wettbewerb gut aufgestellt und plant derzeit den Neubau ihres Hauptsitzes. Dennoch, so von Danwitz, bleibe das Thema aktuell und soll in jeder kommenden Sitzung des Kreisausschusses auf der Tagesordnung stehen.

Neubau am Rühberg

Die Kreissparkasse Soltau plant, ihr altes Gebäude am Rühberg aufzugeben und einen Neubau zu errichten. Nach umfassender Standortsuche fiel die Wahl auf den bisherigen Kreissparkassen-Parkplatz am Rühberg, so Verwaltungsratschef Dr. Karl-Ludwig von Danwitz. Architektenvorschläge seien bereits eingeholt, und ein Bauausschuss sei eingesetzt worden. Für Soltau ist der Neubau ein bedeutendes Projekt, wohl auch im Hinblick auf einen möglichen Zusammenschluss mit der KSK Walsrode und einen künftigen Hauptsitz.

Anja TrappeKommentieren