Marco Tews will Bürgermeister werden

Marco Tews (Mitte) will als Bürgermeisterkandidaten in den Kommunalwahlkampf gehen. Dabei ist er sich breiter Unterstützung aus seiner Partei von (von links) Rainer Behrens, Christina Fleckenstein, Melanie Bade und Mario Pietsch sicher. Foto: akü

In Charlys Pub, normalerweise Treffpunkt für Stammtische, Dartspieler und Konzertabende, stellte die SPD am Dienstagabend ihren Bürgermeisterkandidaten für die Wahl 2026 vor. Marco Tews, Inhaber des Lokals, langjähriger Vereinsvorsitzender und seit 2021 stellvertretender Bürgermeister, will die Stadt an entscheidender Stelle „wieder in Bewegung“ bringen. Die Stimmung im Pub war persönlich, die Botschaft klar: Die Sozialdemokraten setzen auf einen Mann, der in Munster nahezu jeden kennt – und der viel verändern will.

Fraktionsvorsitzende Melanie Bade schilderte, dass die SPD intern einen ungewöhnlich intensiven Auswahlprozess gewählt habe. „Wir hatten gestern Mitgliederversammlung, eine interne“, sagte sie. „Da gab es auch einen Bewerber, und der wurde dann tatsächlich sehr gut angenommen.“ Die Abstimmung fiel mit 85,34 Prozent deutlich aus. Bade betonte, man habe nicht auf die schnelle Lösung gesetzt: „Wir wollten eine echte Auseinandersetzung darüber, warum jemand diesen Weg gehen will. Deshalb haben wir uns Zeit genommen.“

Für Bade ist Tews ein Kandidat, der Menschen erreicht. Verwaltung könne man lernen, sagt sie – aber nicht das Talent, auf Menschen zuzugehen: „Was schwer zu lernen ist, ist diese Vernetzung, dieses Gespräch mit allen Gruppen. Und da hat Marco Bock drauf.“

Tews selbst sprach offen über seine Entscheidung zu kandidieren – und über die Folgen. „Ich hab mir das auch nicht ganz einfach gemacht“, sagte er. Zu Hause sei viel diskutiert worden, im Freundeskreis, in der Partei. Denn für eine Kandidatur müsse er sein bisheriges Leben neu ordnen: „Meine Selbstständigkeit würde ich dann aufgeben. Meine Ehrenämter lege ich zur Seite.“ Warum er es trotzdem wagt? „Ich will Munster weiter voranbringen. Das ist alles zu langsam gegangen in den letzten vier Jahren“, sagt Tews. „Ich brenne für Munster. Ich habe mich ja nicht umsonst in den ganzen Vereinsgruppen eingebracht.“

Der SPD-Mann spricht über Verwaltungsentlastung, über Fachbereiche, die am Limit laufen, über Abläufe, die er selbst in die Hand nehmen will. Ein Thema will er sofort zur Chefsache machen: Fördermittel. „Da müssen wir ran. Wir lassen viel liegen.“ Das gilt auch als direkte Kritik an Amtsinhaber Ulf-Marcus Grube (CDU), der ebenfalls erneut zur Wahl antreten möchte.

Andree KüselKommentieren